Beleuchtungssteuerung

Zeitgemäßes Lichtmanagement geht weit über das reine Ein- und Ausschalten von Leuchten hinaus. Mithilfe von Lichtmanagementsystemen lässt sich eine bedarfsgerechte, energieeffiziente und komfortable Steuerung der Beleuchtung umsetzen, sodass Intensität und Lichtfarbe einer Tätigkeit und Sehaufgabe entsprechen. Das geschieht mithilfe von Sensoren in Kombination mit speziellen Steuerungssystemen (z.B. KNX und DALI). Gegenüber einer konventionellen Elektroinstallation, bei der jede Leuchte einzeln von Hand geschaltet werden muss, kann ein durchdachtes Lichtmanagement Komfort und Energieeffizienz erhöhen und den Wartungsaufwand verringern.

Dank voreingestellter Lichtszenen lassen sich bestimmte Schaltzustände mehrerer Geräte der Beleuchtungsanlage auf Knopfdruck starten.
Voraussetzung für die Umsetzung eines zentralen Lichtmanagementsystems ist die Verwendung von Protokollen, die die Kommunikation aller Leuchten und Geräte innerhalb der Beleuchtungsanlage ermöglichen.
Lichtszenen KNX Taster (F 40)

Die Steuerung des Sonnenschutzes sollte mit dem Lichtmanagement verbunden sein, da sich hinsichtlich einer optimalen Tageslichtausbeute Synergieeffekte ergeben: Sensoren messen die Helligkeit des Tageslichtes und passen die künstliche Beleuchtung entsprechend an, was zu großen Energieeinsparungen beitragen kann. Jalousien lassen sich so steuern, dass bei einer gleichmäßigen Ausleuchtung des Raumes Blendeffekte vermieden werden.

Lichtszenen

Mit dem Lichtszenenmanagement können Lichtszenen und Beleuchtungseffekte konfiguriert und bei Bedarf auf Knopfdruck aufgerufen werden. Definiert und programmiert werden diese je nach Ausstattung innerhalb von Bussystemen, Home-Servern oder in reinen Lichtsteuerungssytemen etwa per App. Typische Lichtszenen können beispielsweise Essen, Schreibtischarbeit oder Fernsehen sein.

  • Beispiel Lichtszene Essen: Das Licht über dem Esstisch wird eingeschaltet, die Leuchte am Fernseher ausgeschaltet und die indirekte Beleuchtung heruntergedimmt.
  • Beispiel Lichtszene Fernsehen: Das Licht über dem Esstisch wird ausgeschaltet, die Leuchte am Fernsehen eingeschaltet, die indirekte Beleuchtung teilweise heruntergedimmt und die Jalousien geschlossen.

Human Centric Lighting (HCL)

Innerhalb eines Lichtmanagementsystems kann das sogenannte Human Centric Lighting umgesetzt werden. Diese Beleuchtungstechnik imitiert durch wechselnde Lichtfarbe und Helligkeit das sich im Tagesverlauf wandelnde natürliche Licht. Dessen Eigenschaften und Wirkung auf den menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus lassen sich damit in die Innenräume übertragen. Der Einsatz von HCL soll Wohlbefinden und Gesundheit stärken und sich positiv auf das Konzentrationsvermögen und die Leistungsfähigkeit, die Stimmung und Motivation auswirken.

Anbindung über DALI-Schnittstelle

Voraussetzung für die Umsetzung eines zentralen Lichtmanagementsystems ist die Verwendung von Protokollen, die die Kommunikation aller Leuchten und Geräte innerhalb der Beleuchtungsanlage ermöglichen. Weit verbreitet im Zusammenhang mit Gebäudeautomationssystemen ist das digitale Kommunikationsprotokoll DALI (Engl.: Digital Adressable Lighting Interface). Es handelt sich um eine durchgängige Steuerleitung, an die bis zu 64 DALI-kompatible und einzeln steuerbare Leuchten (herstellerübergreifend) angeschlossen werden können. Zudem erlaubt es die Einbindung verschiedener Sensoren, beispielsweise Präsenz- und Helligkeitssensoren.

DALI ist sowohl für die Anbindung an ein Gebäudeautomationssystem als auch für eigenständige Beleuchtungsanlagen geeignet. Für die Anbindung von DALI-Beleuchtungsanlagen an Gebäudeautomationssysteme sind spezielle Gateways notwendig – etwa für die Anbindung einer DALI-Beleuchtungsanlage an ein KNX-System.

Fachwissen zum Thema

Licht wird nicht allein zum Sehen benötigt, sondern es wirkt auch biologisch und emotional auf den Menschen, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden ein.

Licht wird nicht allein zum Sehen benötigt, sondern es wirkt auch biologisch und emotional auf den Menschen, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden ein.

Lichtsteuerung/​-management

Biologisch wirksame Lichtkonzepte (HCL)

Größter Vorteil der Elektroinstallation mit Installationsbus: Alle Ein- und Ausgabegeräte können durch Programmierung beliebig miteinander verbunden werden; das System kann zudem umprogrammiert und erweitert werden (Im Bild: KNX Raumcontroller F 50; LS 990).

Größter Vorteil der Elektroinstallation mit Installationsbus: Alle Ein- und Ausgabegeräte können durch Programmierung beliebig miteinander verbunden werden; das System kann zudem umprogrammiert und erweitert werden (Im Bild: KNX Raumcontroller F 50; LS 990).

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