LEED-Zertifizierung für Bestandsgebäude
Für die energetische und nachhaltige Bestandssanierung
Die Klassifizierung nachhaltiger Gebäude nach dem US-amerikanischen System LEED (= Leadership in Energy and Environmental Design) ist in Deutschland mittlerweile verbreitet, zumindest bei Neubauten. Eher selten dagegen ist die Zertifizierung energetisch sanierter Altbauten. Nur wenige Bestandsgebäude haben bislang die begehrte Medaille erhalten. In den USA gibt es bereits seit einigen Jahren einen umfassenden Kriterienkatalog für die Zertizierung LEED for Existing Buildings, der zukünftig verstärkt auch hierzulande Anwendung finden soll.
Diese Bewertung erfolgt durch Punktevergabe für einzelne Kriterien und umfasst unter anderem die Bewirtschaftungskonzepte von Gebäuden, wie z. B. das Energie- und Instandhaltungsmanagement, aber auch das Abfallrecycling oder die Gebäude- und Standortqualitäten. Bei der Zertifizierung wird der energiesparende, nachhaltige Gebäudebetrieb über einen Zeitraum von drei Monaten geprüft, dokumentiert und mit den LEED-Anforderungen verglichen. Die Unterlagen werden dann bei der United States Green Building Council (USGBC) mit Hauptsitz in Washington zur Überprüfung eingereicht. Letztlich entscheidet die Summe der erreichten Punkte, wie das Bauwerk bei der Zertifizierung eingestuft wird – hier gibt es die vier Qualitätsstufen Zertifiziert, Silber, Gold und Platin.
Da die Kriterien zunächst allein auf die USA abgestimmt waren,
wurden sie vor etwa einem Jahr für die Anwendung in weiteren
Ländern überarbeitet. Die Zertifizierung hat den Vorteil, dass sie
alle Beteiligten motiviert, Potenziale zur Energieeinsparung
aufzuspüren und auszunutzen. Auch die Wahrnehmung der Gebäudenutzer
wird durch den Prozess der Überprüfung geschärft, sodass sich
bestenfalls die Akzeptanz energiesparender Maßnahmen erhöht.