Designhotel in Amsterdam/NL

Bäder mit farbigen Lichtstimmungen

Als Vorreiter für eine neue Generation von Hotels soll das "citizenM" in Amsterdam fungieren und Luxus auch zu kleinen Preisen ermöglichen. Mobile und individuell Reisende, die sich einen Zeit und Geld sparenden Hotelbetrieb wünschen, sind vorrangiges Zielpublikum. Bereits vor seiner Eröffnung im Juni wurde das Designhotel, dessen Name als Abkürzung für "citizen mobile" steht, mit dem "Worldwide Hospitality Award" ausgezeichnet.

Nachtansicht citizenM
Designhotel in Amsterdam/NL
Zimmer mit Blick auf den Flughafen Schiphol

Direkt am Flughafen Schiphol befindet sich das erste Projekt der niederländischen Hotelgruppe "citizenM", die in den nächsten fünf Jahren rund 20 Hotels in den europäischen Metropolen eröffnen will. Um die günstigen Tarife zu ermöglichen, die bei 69 Euro pro Zimmer beginnen, errichtete das Unternehmen eine eigene Fabrik mit Produktionsstraße. Dort werden die Zimmer seriell in einer Größe mit gleichem Design gefertigt und anschließend vor Ort nach dem Containerprinzip gestapelt. Idee und Design der Zimmer in Serienproduktion entwickelte das Architekturbüro Concrete aus Amsterdam.

Die Lobby ist in drei Bereiche aufgeteilt: Den Eingangsbereich mit Terminals für den Check-In, die so genannte „Workstation“, in der Gäste kostenlos Computer mit Internetzugang nutzen können und die mit Designmöbeln ausgestattete Lounge. Speisen und Getränke bekommen die Gäste in einem Restaurant, das rund um die Uhr geöffnet ist.

Insgesamt stehen auf sechs Etagen 230 Nichtraucherzimmer mit jeweils 14 m2 zur Verfügung. Darin vermitteln helle Farben und glatte Materialien wie Corian und Glas Transparenz und Leichtigkeit, Edelstahl sorgt für eine kühle und technische Atmosphäre. Im Kontrast dazu stehen Böden aus dunklem Zebrano-Holz und ein Sitz in kräftigem Rot. Viel Tageslicht scheint durch große Fenster in die Zimmer und schafft eine helle, freundliche Atmosphäre. Zur technischen Ausstattung gehören große LCD-Fernseher, Highspeed-Internetzugänge sowie VoIP-Telefone. Über eine Fernbedienung mit Touch-Screen können Gäste die Farbe des Lichts, die Klimaanlage, den Fernseher, die Lautstärke der Musik und die Jalousien steuern.

Bad und Sanitär

Das Bad ist im Zimmer integriert, aber durch einen Vorhang vom Schlafbereich auch abtrennbar. Eine Umfrage der Architekten zu Planungsbeginn ergab, dass Gäste einfache Lösungen schätzen: So ist die Suche nach dem Lichtschalter genauso wenig erwünscht wie Plastikvorhänge im Duschbereich.

Im "citizenM" befindet sich die Dusche daher in einem Raum hohen Glaszylinder, der sich über Schiebetüren öffnen und schließen lässt. Den unteren Abschluss bildet eine runde, flächenbündig in den Boden eingelassene Duschtasse. Den oberen Abschluss bildet eine bündig in die Decke integrierte Milchglasscheibe, die als Deckenleuchte und Brause fungiert. Rückseitig installierte LED-Leuchten sorgen für eine indirekte Beleuchtung mit farbigem Licht. Das Farbspektrum reicht von hellem Blau bis zu dunklem Violett und lässt sich per Fernbedienung regeln. Ein rundes Brausepaneel in der Mitte der Deckenscheibe sorgt für eine kräftige Regendusche. Die Armaturen und eine Handbrause befinden sich an einer Standsäule aus Edelstahl.

In einem zweiten Zylinder aus Milchglas verbirgt sich die Toilette. Wie in der Dusche bildet hier ein hinterleuchtetes Deckenpaneel den oberen Abschluss und es können ebenfalls unterschiedliche Lichtstimmungen eingestellt werden. Ein Handwaschbecken aus weißem Corian steht als halbhohe Säule frei im Raum. Ein drehbarer Edelstahlrahmen mit Ganzkörperspiegel auf der einen und Make-up-Spiegel mit integrierter Beleuchtung, Ablageflächen und Steckdosen auf der anderen Seite ist funktional und platzsparend.

Bautafel

Architekt: Concrete, Amsterdam/NL
Projektbeteiligte: Philips GmbH, Hamburg (Lichtplanung, Technik); Vitra AG, Birsfelden/CH (Möblierung Zimmer und Lobby)
Bauherr und Betreiber: citizenM hotels, Voorschoten/NL
Fertigstellung: Juni 2008
Standort: Jan Plezierweg, Schiphol Airport, Haarlemmermeer/NL
Bildnachweis: Richard Powers

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