Der LED-Laufsteg

Die Zukunft der Straßenbeleuchtung

Eine gute Straßenbeleuchtung ist wichtig für die Sicherheit der Menschen. Die nächtliche Helligkeit stört allerdings den Schlaf der Anwohner und kostet jede Nacht einer Milliarde Insekten, die orientierungslos um die Lichtkegel kreisen, das Leben. Aber auch auf andere Tiere wie Vögel oder die Blütendichte von Pflanzen hat die Lichtverschmutzung negative Auswirkungen. „Wir werden uns von der Lichtsoße, die unsere Städte 100 Jahre lang durchflutet hat, verabschieden müssen“, fordert Stephan Völker, Leiter des Fachgebiets Lichttechnik der Technischen Universität Berlin.

Die nächtliche Helligkeit hat allerdings negative Auswirkungen auf unseren Schlaf sowie auf Flora und Fauna
Die derzeitige Alternative sind energieeffiziente, adaptive LED-Lampen
Der 1.500 Meter lange Laufsteg auf dem Gelände des Technikmuseums demonstriert die ganze Technologiebandbreite unter Realbedingungen

Die derzeitige Alternative sind energieeffiziente, adaptive LED-Lampen, die bspw. Lichtintensität und Strahlungswinkel wechselnden Gegebenheiten anpassen oder überhaupt nur dann leuchten, wenn sich Menschen in der Nähe befinden. „Die Sicherheit auf unseren Straßen und die Schlafqualität der Anwohner ließen sich deutlich verbessern. Energiebedarf sowie Lichtimmissionen würden deutlich reduziert [...]“, erläutert Völker die Vorteile einer bedarfsgerechten Straßenbeleuchtung.

Wie Beleuchtungskonzepte der Zukunft aussehen könnten, zeigen die TU Berlin, die Stiftung Deutsches Technikmuseum und das Berliner Immobilienmanagement unter Schirmherrschaft der UNESCO auf dem Gelände des Technikmuseums. Dort errichteten die Beteiligten einen 1.500 Meter langen LED-Laufsteg, der die ganze Technologiebandbreite unter Realbedingungen demonstriert. Um die optimale Beleuchtung einer Fläche zu gewährleisten, müssen Parameter wie die Geometrie einer Straße, die Verkehrsdichte, die Witterungsverhältnisse, die Bebauung und nicht zuletzt die Umgebungshelligkeit berücksichtigt werden. Demzufolge werden in fünf verschiedenen Abschnitten unter anderem die Abhängigkeit der Effizienz und Lichtqualität von Masthöhe, Mastabstand, Bebauung, Lichtverteilung, Lichtfarbe, Witterung und Blendquellen gezeigt.

Ziel des Projektes ist es, mögliche Antworten zu finden auf die Fragen: Was kann mit innovativer Lichttechnik erreicht werden? Welche Einsparungen sind erzielbar? Wie wirkt sich das Lichtspektrum von LEDs auf Mensch und Tier aus? Zugleich soll für die Akzeptanz von LED-Beleuchtungslösungen in der Bevölkerung geworben werden, indem Forschungserkenntnisse erfahrbar gemacht werden.

Eine Besichtigung des LED-Laufstegs ist rund um die Uhr möglich. Das Ausstellungsprojekt richtet sich an Entscheider der öffentlichen Hand ebenso wie an die Bevölkerung. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Umweltentlastungsprogramms II der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin. Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit etwa 4.500 kommunale Projekte, die die Anwendbarkeiten von Leuchtdioden erforschen.

Bildnachweis: Jochen Eckel, Berlin; Felix Oberhage, Berlin; TU Berlin

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