Bibliothek in Des Moines/USA

Kupfergewebe zwischen Glasscheiben

Die Zentralbibliothek nach einem Entwurf von David Chipperfield liegt am Ende eines Parks westlich der Innenstadt von Des Moines, der Hauptstadt von Iowa. Das zweigeschossige Gebäude mit einer Fläche von 11.700 m² beherbergt neben Büchern, Zeitschriften und anderen Medien auch Klassenzimmer und Spielbereiche für Kinder und Jugendliche sowie ein Konferenzzentrum und kommerziell genutzte Räume. Die Innenwände in den Farbtönen Kiwi, Baby-Blue und Squash stehen im Kontrast zu Decken und Stützen aus Sichtbeton sowie schwarzen Treppen. Im Erdgeschoss liegen ein Besprechungsraum und ein Café.

Metallischer Glanz der Fassade
Weiches Licht im Innenraum
Die fein perforierte Kupfereinlage

Der Grundriss des 250 m langen Neubaus erinnert an die Form eines Flugzeug und reagiert auf einen alten Freimaurer-Tempel, der heute als Theater genutzt wird. Einschnitte in der Fassade nehmen die Drive-in-Area für Autofahrer, geschützte Außenräume und einen Pocketpark auf. Über den Weg der Passanten quer durch das gläserne Foyer mit Gründach soll der Bau eine Brücke zwischen Downtown und dem Park bilden.

Die Fassade besteht aus einer doppelten Verglasung mit dazwischen liegendem Kupfergewebe. Dieses verleiht ihr warmen metallischen Glanz und lässt sie im Sonnenlicht schimmern. Tagsüber wirkt es undurchsichtig, in der Dämmerung transparent. Die Regalreihen innen sind im rechten Winkel zur Fassade angeordnet und ermöglichen lange Blickachsen in den Park.

Sonnenschutz
Für die fast transparente Glasfassade wurde eine Einlage aus Streckmetall in die Verglasung integriert, die im Inneren des Gebäudes für weiches Raumlicht sorgt und als Sonnen- und Blendschutz dient. Das feinmaschige Perforationsmuster ermöglicht den Betrachtern von innen die Durchsicht nach außen und bildet zugleich einen optischen Abschluss für Betrachter von außen.

Die Streckmetalleinlage dient darüber hinaus als richtungsselektives Tageslichtsystem. Die unzähligen, asymmetrisch ausgestellten Metall-Perforationen wirken als Beschattungselemente in Miniaturform. Bei hohen Sonnenständen schirmt das Streckmetall die Sonne vollständig ab, der g-Wert erreicht bei senkrechter Einstrahlung 0,13. Für kleinere Höhenwinkel steigt der g-Wert an. Das bedeutet saisonalen Sonnenschutz für das Gebäude im Winter und Hitzeschutz im Sommer.

Bautafel

Architekten: David Chipperfield, London
Projektbeteiligte: Okalux, Marktheidenfeld (Glas)
Fertigstellung: 2006
Standort: Des Moines/Iowa
Bildnachweis: Okalux, Marktheidenfeld

Fachwissen zum Thema

Glaslamellen und Aluminiumraffstore verschatten die großen Glasflächen des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin. Architektur: Stephan Braunfels

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Materialien

Glas und Metall

Isolierverglasung mit integriertem Metallgitter (Okatech) im Kulturhaus der schwedischen Stadt Kungsängen

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Arten und Formen

Sonnenschutz im Isolierglasverbund

Um Sonnenschutzanlagen, wie hier Außenraffstoren, perfekt in die Fassade zu integrieren, müssen sie früh in der Planung berücksichtigt werden. Architektur: Chipperfield Architects, Forum Museumsinsel, Berlin

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Grundlagen

Sonnenschutz und Fassade

Bibliothek mit Glasprismen

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Bildung /​ Forschung

Zentralbibliothek in Seattle/USA

Surftipps

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