Bauteilanschlüsse - Konstruktive Wärmebrücken

Um Energieverluste zu minimieren sind Wärmebrücken zu vermeiden. Dabei handelt es sich um Stellen der Gebäudehülle, die einen wesentlich kleineren Wärmedurchlasswiderstand aufweisen als die benachbarten Wand- und Deckenteile. Sie entstehen im Allgemeinen im Umfeld von konstruktiven Anschlüssen, zum Beispiel bei Balkonauskragungen oder Dach/Außenwand-Verbindungen. Bauteilanschlüsse weisen oft Wärmeverluste und tiefere raumseitige Oberflächentemperaturen auf, die unter Umständen zu Tauwasserausfall und Schimmelpilzbildung führen können.

Anschluss Außenwand/Dach mit Dämmung

Betrachtet man beispielsweise das wiedergegebene Detail Außenwand/Dach (Ortgang), so stellt sich im Bereich dieses Bauteilanschlusses die dargestellte Temperaturverteilung ein. Die Kennzeichnung erfolgt farbig, wobei rot für die warme und blau für die kalte Seite steht. Zugrunde gelegt wurde eine Raumlufttemperatur von 20°C und eine Außenlufttemperatur von -10°C. Die resultierende, tiefste raumseitige Oberflächentemperatur beträgt 9,8°C. Tauwasserbildung in dem Bereich der Wärmebrücke würde hier ab einer Raumluftfeuchte von über 42 % auftreten.

Der Wärmebrückenverlustkoeffizient beträgt im vorliegenden Fall 0,44 W/m K, d.h. pro laufendem Meter und Kelvin Temperaturdifferenz gehen 0,44 W verloren. Rechnet man den Verlust über die Wärmebrücke in einen Heizölverbrauch um, so ergibt sich ein Wert von rund 4,2 l Heizöl pro laufenden Meter Wärmebrücke pro Jahr.

Der betrachtete Ortganganschluss kann hinsichtlich der auftretenden Wärmebrückeneffekte optimiert werden. Dazu wird an der Oberseite des Ringankers eine 120 mm starke Dämmung vorgesehen. Anhand der dargestellten Werte für den Wärmebrückenverlustkoeffizienten und der raumseitigen Oberflächentemperatur lässt sich erkennen, dass jeweils eine deutliche Verbesserung eingetreten ist. Das optimierte Detail ist sowohl wirtschaftlich vertretbar, als auch bautechnisch umsetzbar. Als Vergleich tritt in diesem Fall ein Wärmeleitfähigkeit von 0,13 W/m K auf, oder anders ausgedrückt, der Heizölverbrauch bezogen auf 1,00 m Ortganganschluss beträgt nunmehr 1,2 l pro Jahr.

Bildnachweis: GRE - Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung, Berlin

Fachwissen zum Thema

Neben einem ausgewogenen Verhältnis von verglasten zu unverglasten Flächen, ist auch auf den zu errechnenden Energieverlust einer Konstruktion zu achten. Im Bild: Das „Atrium Senefelder“ in Offenbach im Bau.

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