Textiler Sonnenschutz

Textile Gewebe als Sonnenschutzelemente regulieren den Tageslichteinfall und die Verschattung von Räumen. Je nach Material und Witterunsgbeständigkeit eignen sie sich für den Innen- oder Außeneinsatz: Rollos, Faltstore und Vorhänge werden innen angebracht, Screens und Markisen an der Fassade. Darüber hinaus spenden Sonnendächer, -segel und -schirme Schatten im Außenbereich.

Außenliegende und verschiebbare Textil-Screens am SOS-Kinderdorf in Berlin.
Beispiel eines textilen, innenliegenden Sonnenschutzsystems mit Trapez- und Dreieckanlagen.
Faltstore werden auch Plissees genannt.

Innen- oder außenliegend?

Die meisten Sonnenschutzsysteme für Innenräume sind kostengünstig, flexibel und leicht zu installieren. Außerdem können hier feinere Gewebe eingesetzt werden, die der Witterung nicht standhalten würden. Andererseits gelangt bei innenliegenden Textilien trotz der Verschattung immer noch ein beträchtlicher Teil der Sonnenenergie in den Raum, sodass er sich erwärmt. Spezielle Beschichtungen, etwa eine Aluminiumbedampfung, können diesen Effekt mildern.

In puncto Wärmeschutz sind außenliegende Sonnenschutztextilien deutlich effektiver, da sie verhindern, dass die Strahlen überhaupt erst auf die Glasfläche treffen. Um den anspruchsvollen Bedingungen im Außenbereich gerecht zu werden, sollten die verwendeten Gewebe lichtecht, wasserabweisend und reißfest sein. Einen Kompromiss stellen beschichtete Rollos dar, die in den Scheibenzwischenraum von Isolierverglasungen integriert sind.

Welche Textilien sind geeignet?

Den gestalterischen Ansprüchen sind keine Grenzen gesetzt: Sonnenschutztextilien sind in einer breiten Farbpalette sowie mit eingewebten Fäden, Perforationen und Mustern erhältlich. Für den Außenbereich werden Spezialgewebe aus Polyester oder Glasfasern verwendet, die häufig mit Witterungsbeschichtungen versehen sind. Im Innenraum können auch Leinen oder Baumwolle zum Einsatz kommen. Für Faltstore müssen die Stoffe unbedingt plisseefähig sein.

Neben dem Einsatzort ist der gewünschte Grad an Sonnen- und Wärmeschutz, an Sicht- und Blendschutz und an Verdunkelung entscheidend bei der Textilwahl. Das Spektrum reicht vom leichtgewichtigen Tageslichtstoffen (ca. 160 g/m2) bis hin zu schweren Verdunkelungsstoffen (ca. 320 g/m2). Zusätzlich gibt es Textilien mit schmutzabweisenden, schallabsorbierenden oder lichtreflektierenden Eigenschaften. Für zum Beispiel Büros und öffentliche Gebäude werden schwer entflammbare Stoffe der Baustoffklasse B1 angeboten, entsprechend den Anforderungen aus der DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen und der DIN EN 13501-1 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten – Teil 1: Klassifizierung mit den Ergebnissen aus den Prüfungen zum Brandverhalten von Bauprodukten.

Montage und Steuerung

Die Montage der Sonnenschutzelemente variiert je nach Art des Systems. Gardinen und Vorhänge verfügen über Ringe, Schlaufen oder Haken, mit denen sie sich an Stangen oder Seilen zur Seite schieben lassen. Flächenvorhänge verlaufen üblicherweise in Führungsschienen. Rollos können mittels verschiedener Befestigungssysteme an Wand, Decke, Fensterrahmen oder -flügeln angebracht werden und lassen sich manuell mit einem Stab, Fallarm oder Seil bewegen. Auch eine elektrische oder funkgesteuerte Bedienung ist möglich. Screens werden ebenfalls in Schienen geführt. Markisen können über Schienen oder Gelenkarme ein- und ausgefahren werden. Für Sonnendächer, -segel und -schirme gibt es eine Vielzahl von Systemen zum Spannen und Ausfahren. Ob sie manuell oder motorisiert betrieben werden, hängt unter anderem von der Größe ab.

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