KI-Einsatz beim Recycling von Bauschutt
Intelliegente Baustofferkennung für mehr Nachhaltigkeit nach dem Abbruch
Beim Abbruch oder der Umstrukturierung von Gebäuden entstehen große Mengen an Bauschutt. In den meisten Fällen wird er vernichtet oder niederwertig für den Straßen- und Deponiebau sowie zur Verfüllung von stillgelegten Tagebauen verwendet. Allein in Deutschland entstanden im Jahr 2020 nach Angaben des Umweltbundesamtes mehr als 220 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle, dessen Zerstörung eine enorme Menge graue Energie freigibt. Die fehlende Einteilung des Bauschutts in Baustoff-Fraktionen steht einem materialgerechten Recycling und somit der effektiven Wiederverwertung im Wege.
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Gescannt, Dokumentiert, Recycled
Um diesem Dilemma entgegenzuwirken, entwickelt das 2022 gegründete Tübinger Start-Up Optocycle, unter der Leitung von Max-Frederick Gerken und Lars Wolff, KI-basierte Systeme für die visuelle Klassifizierung von Bauschutt und Baumischabfällen. Für die Auswertung der vorhandenen Bauabfälle kommen in dem multispektralen Bildgebungsverfahren bis zu fünft Kameras zum Einsatz, die etwa die Inhalte einer Lastwagenladung scannen und auf Grundlage visueller Attribute einer Materialfraktion zuordnen.
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Pilotanlage in Stuttgart
Das Unternehmen wird finanziell durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gestützt und findet bereits Anwendung als Pilotanlage in einem Stuttgarter Recycling-Beton-Betrieb. Hierzu wurde die Einfahrtswaage mit dem Optocycle-System ausgestattet, um Mitarbeitende bei der Analyse und Dokumentation der verschiedenen Stoff-Fraktionen zu unterstützen. Daneben nutzen besonders mittelständische Unternehmen im Raum Baden-Württemberg, Hessen, Bayern und Hamburg die praktische Software für eine nachhaltige und effektive Baustoffverwertung. Zur Weiterentwicklung des Systems arbeiten die Gründer des Start-Ups an einer stetigen Optimierung unter anderem durch die mögliche Entwicklung einer neuen Hardware-Generation und neue Arten der Datenerkennung.
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