Feuerwache 5 in Stuttgart
Gutes Kostenmanagement trotz Baustellenverzögerung
Im sich wandelnden Stuttgarter Stadtteil Möhring, auf dem
ehemaligen Hansa-Areal, wurde kürzlich die Feuer- und Rettungswache
5 fertiggestellt. Entworfen wurde das verklinkerte Ensemble von Bär
Stadelmann Stöcker Architekten und Stadtplaner, die 2015 den von
der Stadtverwaltung ausgelobten Realisierungswettbewerb gewonnen
hatten.
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Nutzungsringe und Übungstürme
Auf etwa 10.000 Quadratmetern Nutzfläche bietet die neue Wache Platz für die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr, für den medizinischen Rettungsdienst sowie für die Verwaltung des Ausbildungszentrums. Die unterschiedlichen Nutzungsbereiche sind an der Kubatur des zwei- bis dreigeschossigen Komplexes zu erkennen. Um einen gemeinsamen Hof bildet sich ein schützender Ring aus vier Gebäudebausteinen, ergänzt um einen prägnanten Übungsturm.
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Interne Gliederung und Nutzungsabläufe
Die größtenteils zweigeschossigen Baukörper orientieren sich mit einer Traufhöhe von etwa elf Metern an der angrenzenden Bebauung. Der straßenseitige Riegel erhielt ein zusätzliches Geschoss: In ihm befindet sich die Fahrzeughalle des Feuerwehr- und Rettungsdienstes. Darüber liegen Aufenthalts- und Bereitschaftsräume sowie Büros.
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Im Erdgeschoss des westlichen Gebäudeflügels befinden sich Werkstätten und eine Waschhalle, das Obergeschoss nimmt neben Fitness- und Gymnastikräumen diverse Lager- und Technikräume auf, sowie Büros mit Innenhofsicht. Zur schnellen Einsatzfähigkeit befindet sich gleich parallel zur ersten Fahrzeughalle, eine zweite Halle, die dem Katastrophenschutz zur Verfügung steht; eine Rampe erschließt die im gleichen Gebäuderiegel angeordnete oberirdische Parkanlage.
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Der östliche Gebäudeflügel bringt Räumlichkeiten für den Landesfeuerwehrverband und die Jugendfeuerwehr unter. Im Nordriegel finden verschiedene Trainingsgeräte und eine Kletterwand ihren Platz; abgerundet wird das Angebot durch eine hauseigene Kantine, die zu einer gesundheitsfördernden Umgebung für die Belegschaft beitragen soll. Dem Zentrum des Nordriegels entspringt der Übungsturm, der dem Proben von Höhenrettungen dient. Er verfügt über einen eigenen, außenliegenden Zugang.
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Kosten und Baustelle
Ab der Leistungsphase 5 übernahm das ortsansässige Büro Wenzel + Wenzel das Projekt. Dazu gehörte neben der Ausführungsplanung, die Leistungsvergabe und die Bauüberwachung. Der Baustellenstart begann im Juli 2019, die Bauzeit betrug knapp fünf Jahre.
Die Baukosten beliefen sich auf rund 60 Millionen Euro, was bei einer Bruttogeschossfläche (BGF) von 14.260 Quadratmetern eine Summe von etwa 4.000 Euro pro Quadratmeter bedeutet. Laut Baukostenindex befinden sich die Kosten im durchschnittlichen Bereich für eine Feuerwehr – und das, obwohl Verzögerungen auf der Baustelle für eine Baukostensteigerung von knapp 10 Millionen Euro sorgten.
Bautafel
Architektur: Bär Stadelmann Stöcker Architekten, Nürnberg
Projektbeteiligte: Wenzel+Wenzel, Stuttgart (Planung LPH 5-8)
Bauherr*in: Landeshauptstadt Stuttgart, Hochbauamt
Standort: Sigmaringerstraße 115, 70567 Stuttgart
Fertigstellung: 2024
Bildnachweis: Felix Meyer (Bilder); Bär Stadelmann Stöcker Architekten, Nürnberg (Pläne)
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