_Dämmstoffe
Sanierung von Sheddächern
Nachträgliche Dämmung von schalenförmig gebogenen Sheds
Viele ältere Sheddachkonstruktionen sind immer noch ungedämmt und alte Dachabdichtungen häufig nicht mehr funktionstüchtig. Besonders schalenförmige, gebogene Sheddächer nachträglich zu dämmen, ist mit handelsüblichen Platten oft schwierig und hat in der Praxis schon zu Notlösungen, wie z.B. dem Anschlitzen der Dämmplattenunterseite oder der Verwendung mehrer dünner Dämmplatten übereinander geführt.
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Speziell für die Sanierung von Sheddächern hat der Hersteller Rockwool das Dämmsystem Shedrock entwickelt. Es besteht aus nicht brennbaren Steinwolle-Platten (A 1), speziellen Z-Profilen und Sonderschrauben zur sicheren mechanischen Befestigung. Auf der zu sanierenden Dachfläche werden zunächst, vom First zur Traufe verlaufend, Z-Profile mithilfe der Sonderbaubetonschrauben montiert. Damit das Z-Profil auch bei gekrümmten Dachgeometrien der Dachkontur folgen kann, sind der obere Flansch und der Steg fortlaufend im Abstand von 400 mm eingeschlitzt. Anschließend werden die Steinwolle-Platten verlegt. Sie haben an den Kurzseiten werkseitig einen Stufenfalz, der die Profile überdeckt und auf diese Weise die Gefahr von Wärmebrücken minimiert. Im letzten Arbeitsschritt wird eine einlagige Kunststoffdachabdichtung mit circa 0,90 beziehungsweise 1,90 m Deckbreite auf der Dämmung verlegt und mechanisch in den Z-Profilen befestigt.
Die zum System gehörenden Steinwolle-Platten mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/(mK) sind 40 cm breit und in den Längen 100 cm (entspricht 85 bis 95 cm Deckbreite der Abdichtung) und 200 cm (entspricht 185 bis 195 cm Deckbreite der Abdichtung) und variieren in der Dicke von 100 bis 180 mm. Die geringe Plattenbreite erleichtert das Anpassen an gebogene Flächen.
Im niedersächsischen Salzgitter wurde mit dem Dämmsystem das Sheddach einer in den 1950er-Jahren errichteten Produktionshalle saniert. Ein hoher U-Wert und die damit einhergehenden hohen Wärmeverluste des alten ungedämmten Sheddachs mit dünner Stahlbeton-Tragschale machten die energetische Sanierung der rund 4.400 m² Dachfläche notwendig. Das mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung beauftragte Ingenieurbüro Jörg Henschke (Hildesheim) sollte die zu erwartenden Energieeinsparungen belegen: „Die Berechnungen zeigten, dass eine Dachsanierung mit dem Einbau einer Wärmedämmung sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll wäre ... Pro Jahr sind künftig etwa 10.000 Euro an Heizkosteneinsparungen zu erwarten“ (J. Henschke). Auch aus brandschutztechnischen Gründen entschieden sich die Planer für das Dämmsystem aus Mineralfasern. Den vollständigen Bericht über das Sanierungsprojekt finden Sie in der beigefügten Pressemitteilung.
Hersteller: Deutsche Rockwool, Gladbeck
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