Multifunktionshalle O2 World in Berlin
Brand-, Schall- und Wärmeschutz mit Steinwolle
Im September 2008 wurde in Berlin an der Warschauer Brücke nach 24-monatiger Bauzeit eine neue Multifunktionshalle eröffnet: die O2 World. Die wandelbare Arena lässt sich sowohl als Konzerthalle und auch als Eishockey-Stadion für viele Arten von Großveranstaltungen nutzen. Mit Abmessungen von 160 m Länge, 130 m Breite und 38 m Höhe bietet sie einen Bruttorauminhalt von über 500.000 m³ bei einer Gesamtfläche von 60.000 m². Insgesamt stehen 17.000 Sitz- und Stehplätze zur Verfügung, 59 Suiten für Großgruppen sowie diverse Konferenz- und Partyräume.
Gallerie
Die Fassaden der Arena bestehen aus Naturstein, Aluminium und Glas. Schwarzer Granit und heller Sandstein bilden einen starken Kontrast zur blauen Metallfassade aus beschichtetem Aluminium. Im Eingangsbereich neigt sich die Aluminiumfassade mit einem Winkel von etwa 15% nach vorne; für die auskragende Konstruktion wurde eine spezielle Stahl-Unterkonstruktion eingesetzt.
Blickfang der Arena ist das große Glas-Halbrund an der Frontseite mit einer Biegung von 105°, es ist 12 m hoch und 120 m breit. Dort wurde eine 1.440 m² große LED-Fläche installiert, die mit 300.000 einzelnen Lichtpunkten über die bevorstehenden Veranstaltungen informiert. Im Bereich des Haupteingangs sind innen zwei Wände großflächig mit mattierten, runden Linsen versehen, sodass sie grafische Muster und Video-Effekte wiedergeben können; gleichzeitig illuminieren blaue und weiße Leuchtröhren die Decke. Das Gesamtkonzept der Innenbeleuchtung umfasst über 4.500 Leuchtstoff- und LED-Beleuchtungskörper, die vom Kontrollraum der Arena aus angesteuert werden können.
Die Klimaanlagen der Arena sind mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Drei gasbetriebene Heizkessel sichern die Wärmeversorgung; die Gesamtleistung der Anlage beträgt 5,5 MW. Eine Kälteanlage ermöglicht die 60 x 30 m große Eisfläche für Eishockey- und Eislaufveranstaltungen. Als Kältemittel dient Ammoniak, welches von drei parallel arbeitenden Hubkolbenverdichtern komprimiert wird. Die Eisfläche wird auf eine Temperatur von maximal -16°C gekühlt.
Wärmedämmung
Brand-, Schall- und Wärmeschutz werden gewährleistet durch eine 100
mm dicke Dämmschicht aus nicht brennbarer Steinwolle,
sowohl hinter der Naturstein- als auch hinter der Aluminiumfassade.
Die Schalldämmwerte der Fassade erhöhen sich durch die
Steinwolleplatten um bis zu 10 dB. Die
eingesetzten Dämmplatten (Fixrock VS) sind Wasser abweisend. Feuchtigkeit kann durch die
Diffusionsoffenheit des Materials im Hohlraum zwischen Tragwand und
Bekleidung abwandern und Tauwasserbildung im Dämmstoff wird
zuverlässig verhindert; d.h. die Außenwände trocknen extrem
schnell ab. Gleichzeitig schützt die
vlieskaschierte Fassadendämmplatte die massive Wand vor extremen
Temperaturschwankungen.
Die Platten verfügen über die Wärmeleitfähigkeitsgruppe 040. Sie werden als „Ein-Dübel-Platten“ bezeichnet; das heißt, ab einer Stärke von 80 mm reicht durch die hohe Stabilität der Platte ein Dämmstoffhalter pro Element zur Befestigung aus.
Bautafel
Architekten: HOK Sports, Cansas City/USA und JSK Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: Icon Venue Group / Chandlers KBS, Berlin (Projektsteuerung); Prof. Michael Lange, Berlin (Fassadenplanung); Hoesch Contecna Systembau , Leipzig (Montage Aluminiumfassade); Rockwool, Gladbeck (Technische Beratung Dämmung); Dämmtechnik Puschmann, Staufenberg-Mainzlar (Dämmung)
Bauherr: Anschutz Entertainment Development, Berlin
Fertigstellung: 2008
Standort: Mühlenstraße 12-30, Berlin
Bildnachweis: O2 World, Berlin
Fachwissen zum Thema
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