Zweischaliges Mauerwerk
Die zweischalige Ausführung von Mauerwerk, auch als Verblendmauerwerk bekannt, besteht aus einer inneren Tragschale und aus einer Verblendschale. Der Zwischenraum der beiden Schalen ist mit einer Dämmung ausgefüllt. Grundsätzlich werden die beiden Ausführungsvarianten zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht und Wärmedämmung und zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung unterschieden.
Gallerie
Zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht
Bei dieser Ausführung wird auf die Außenseite der innenliegenden
tragenden Wand eine Wärmedämmung angebracht. Zwischen dieser und
der Außenschale muss ein hinterlüfteter Abstand von mindestens 4 cm
verbleiben. Der zirkulierende Luftstrom trocknet das auftretende
Kondenswasser der äußeren Schale, an deren Rückseite zusätzlich das
anfallende Schlagregenwasser abgeführt wird. Feuchte aus dem
Innenraum, die zwischen der tragenden Wand und der Dämmschicht
entsteht, sollte ebenfalls entweichen können, dafür ist auf die
Verwendung diffusionsoffener Dämmstoffe zu achten.
Zweischalige Wandkonstruktion mit Kerndämmung
Mit dieser Konstruktion wird der gesamte Hohlraum zwischen den
beiden Schalen mit Dämmmaterial gefüllt. Es können dabei hohe
Wärmeschutzwerte erreicht werden. Bezüglich des zu verwendenen
Dämmstoffs ist darauf zu achten, das er für den Anwendungsfall
genormt ist oder eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
besitzt.
Das nichttragende Verblendmauerwerk dient als Witterungsschutz und zur Fassadengestaltung, das meist unverputzt als Sichtmauerwerk in einer Dicke von 11,5 cm erstellt wird. Zum Einsatz kommen Klinker aus gebrannten Ziegelsteinen, Betonsteine oder Kalksandsteine. Die tragende Innenschale kann aus Mauerwerk oder auch Beton bestehen und dient neben der Lastabtragung auch als Wärmespeicher. Mittels Drahtanker, die in das tragende Mauerwerk bereits mit eingemauert werden beziehungsweise auf die Betonwand gedübelt werden, werden die Dämmschicht und die Verblendschale gesichert.
Der Abstand zwischen der inneren Tragschale und der
Verblendschale darf gemäß DIN 1053 nicht mehr als 15 cm betragen.
Größere Abstände bis etwa 20 cm lassen sich bei ausreichender
Tragfähigkeit der inneren Wand mit dem Einsatz von speziell hierfür
bauaufsichtlich zugelassenen Verankerungen ausführen. Im Regelfall
sind damit die Dämmstoffdicken auf 11 cm für eine Ausführung mit 4
cm Luftschicht beziehungsweise auf 15 cm bei einer Kerndämmung
begrenzt.
Als Dämmstoffe in Plattenform können beispielsweise Mineralwolle, Steinwolle,
Polystyrol oder Polyurethan eingesetzt werden,
die hydrophobiert, also wasserabweisend sein sollten. Alternativ
dazu eignen sich zur Kerndämmung Schüttungen wie Perlite. Soll
im Zuge einer energetischen Sanierung eine bislang ungedämmte
zweischalige Konstruktion ertüchtigt werden, können
Einblasdämmungen aus Mineralfasern, Polystyrol oder Perlite
verwendet werden.
Fachwissen zum Thema
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