Digitalisierung im Büro: Strukturanalyse
Planungsbüros müssen die eigene Struktur und Arbeitsweise gut kennen, um zu wissen, welche Controlling- und Managementlösungen für sie infrage kommen. Dabei erfolgt die Analyse der Bürostruktur unter drei Aspekten: den strukturellen, den operativen und den strategischen Faktoren.
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Strukturelle Faktoren: Analyse des Bürotyps
Die Analyse der Bürostruktur ermöglicht einen Überblick über die grundlegende Ausrichtung des Büros und dessen Managementanforderungen.
- Die Bürogröße lässt erahnen, wie flexibel oder
resistent Prozesse im Büro sind. Ein kleines Büro gleicht einem
wendigen Motorboot – flexibel, schnell, aber anfällig für externe
Einflüsse. Ein großes Büro verhält sich eher wie ein Frachter –
stabil, aber schwerfällig bei Entscheidungen und
Veränderungen.
- Die Branche definiert den Planungshorizont und die
durchschnittliche Nutzungsdauer von Prozessen und Anschaffungen.
Auch die Einhaltung bestimmter Normen und Regelwerke ist
branchenabhängig.
- Die Beziehung zu den Kunden bestimmt, inwieweit
diese sich in digitale Systeme einbinden lassen, um zum Beispiel
die Kommunikation automatisch, nachvollziehbar und transparent zu
dokumentieren. Das sichert Arbeitsabläufe, auch wenn zuständige
Mitarbeitende wechseln.
- Der Führungsstil und die Hierarchie in
einem Büro bestimmen Zuständigkeiten und Entscheidungsprozesse.
Diese können zentralisiert oder dezentral verteilt sein. Die
Verantwortung kann bei einzelnen Teammitgliedern, bei den
Projektleitenden oder in der Führungsebene liegen. Dementsprechend
variieren die dazu passenden digitalen Werkzeuge.
- Zuständigkeiten verteilen sich nicht nur auf unterschiedliche
Personen und Positionen, sondern möglicherweise auch auf
verschiedene Standorte. Auch hier gibt es zentrale oder
dezentrale Prozesse. Standorte können integriert oder autonom
agieren. In der Praxis findet sich meist eine Mischform; daher sind
eine transparente Strukturierung und Dokumentation essenziell.
- Auch Vorlieben sind wichtig: Das eine Büro
präferiert schlanke, spezialisierte Tools, die einzelne Prozesse
optimieren. Andere setzen auf eine zentralisierte, breit gefächerte
Lösung für viele verschiedene Themenbereiche.
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Operative Faktoren: Arbeitsweise von Teams und Abteilungen
Die operativen Faktoren beschreiben die tägliche Arbeitsweise eines Teams und beeinflussen die Anforderungen an ein funktionierendes Controlling- und Managementsystem. Sie ähneln teilweise den strukturellen Aspekten, beziehen sich aber auf die Arbeitsweise auf Team- bzw. Abteilungsebene.
- Teams mit Baustellenverantwortung oder Kundenkontakt sind oft
unterwegs. Dann müssen sie jederzeit auf alle relevanten
Informationen jederzeit zugreifen können. Die Mobilität der
Teams entscheidet, ob cloudbasierte oder lokal
installierte Systeme besser geeignet sind.
- Auch die Verflechtungen und Schnittstellen zwischen
den Teams entscheiden, inwieweit ein Controlling-System
auf verschiedene Bereiche übergreifen sollte. Büros müssen
überlegen, welche Abteilungen im System integriert sein sollen und
wie externe Dienstleistungen sinnvoll angebunden sind.
- Die Büro- und Teamkultur und die Einstellung der
Mitarbeitenden bestimmt, wie diese neu eingeführte Tools
akzeptieren und nutzen. Technikaffine Teams tun sich vermutlich
leichter als analog arbeitende. Einfluss hat auch, wie künstlerisch
frei oder wie strukturiert, wie detailorientiert oder
generalistisch Büros und ihre Teams arbeiten.
- Die bestehende IT-Landschaft hat einen großen
Einfluss darauf, welche neuen Lösungen sich sinnvoll integrieren
lassen. Relevante Softwaretypen sind SaaS (browserbasierte
Cloud-Lösungen), Client-Installationen (lokale Programme wie
PDF-Software), Serverinstallationen (lokal installierte, aber
zentral verwaltete Software) und mobile Apps. Dabei benötigen die
Schnittstellen zwischen den bestehenden Systemen besonders viel
Aufmerksamkeit.
- Ein effizientes Controlling- und Managementsystem basiert auf zuverlässiger Hardware und einer stabilen Netzwerkinfrastruktur. Oft sparen Büros an der Netzwerkqualität, was zu Produktivitätsverlusten führt. Die Hardware sollte optimal zur Software und zur Arbeitsweise im Büro passen.
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Strategische Faktoren: Langfristige Planung
Bei den strategischen Faktoren rücken perspektivische Büroentwicklungen in den Fokus. Um eine langfristige Strategie für Controlling- und Managementlösungen zu entwickeln, sollten Büros ihre Flexibilität, langfristige Kostenentwicklungen und Arbeitsprozesse einschätzen:
- Wenn ein Büro mit einem dynamischen Wachstum oder mit sich
verändernden Aufgaben rechnet, verändern sich voraussichtlich auch
zukünftige Arbeitsweisen, Standorte und die Anforderungen an
technische Infrastrukturen. Diese strategisch-perspektivische
Einschätzung zur Flexibilität hilft zu entscheiden, ob
Lösungen langfristig tragfähig sein müssen oder kurzfristige,
leicht anpassbare Systeme besser geeignet sind. So können Büros
strategische Fehler und langfristige Kostenfallen vermeiden.
- Eine detaillierte Übersicht über die Lizenzkosten bestehender Software hilft dabei, ungenutzte Tools zu identifizieren, Kosten zu optimieren und bessere Integrationen zu ermöglichen.
Fazit
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