Brandschutz in historischen Sakralbauten
Sicherheit durch Rauchansaugsysteme
Der Brand von Nôtre-Dame in Paris hat gezeigt, wie schnell ein Kirchenbrand entsteht – und was er in kürzester Zeit zu vernichten vermag. Dabei sind es unermessliche Kulturschätze, die in Sakralbauten von zahlreichen Zündquellen umgeben und kaum baulich zu schützen sind, während die erschwerte Zugänglichkeit die Löscharbeiten für die Feuerwehr zu einer besonderen Herausforderung macht. So spektakulär aber der Brand der französischen Kathedrale gewesen ist, stellt er keinen Einzelfall dar: Fünf Jahre zuvor, wahrscheinlich infolge eines Schwelbrands im Dachstuhl, war die Kirche St. Martha in Nürnberg ausgebrannt.
Gallerie
Während die jahrhundertealten Balken, die Emporen wie auch die
Orgel dem Feuer vollständig zum Opfer fielen, ließ die enorme
Feuerhitze sogar Teile des Mauerwerks abplatzen. Einzig dem
Umstand, dass die Fenster zum Zeitpunkt des Brands gerade zur
Restaurierung ausgebaut waren, ist es zu verdanken, dass die über
fünfhundert Jahren alten Glasarbeiten verschont geblieben sind. Der
jahrelange, kostenintensive Wiederaufbau machte nicht nur die
Errichtung eines neuen Dachstuhls und eine neue Innenausstattung
erforderlich, zudem mussten auch die Wände mit Stahl verankert
werden. Schließlich wurde aber auch, gemeinsam mit der Firma
Hekatron, ein neues Brandschutzkonzept entwickelt, das auf zwei
Rauchansaugsystemen im Dachstuhl der Kirche beruht. Während eines
der beiden Systeme der Überwachung der Haupt- und Nebenschiffe
sowie des Altarraumes dient, detektiert die zweite Anlage eine
etwaige Rauchentwicklung im Dachboden.
In den Nebenschiffen, in der Sakristei und weiteren Räumen
wurden zudem Rauchwarnmelder installiert, die ebenso wie die
Rauchansaugsysteme über eine Brandmelderzentrale direkt mit der Feuerwehr
verbunden sind. Um den eintreffenden Rettungskräften die
Orientierung zu erleichtern, wird nicht nur eine Blitzleuchte an
der Straße aktiviert, sondern die Position des aktivierten
Raumleders auch in einem Feuerwehrinformationszentrum angezeigt.
Indessen dient der Rettung von Gemeindemitgliedern und Personal
nicht nur ein akustischer Alarm, sondern auch Fluchtwegmarkierungen
und ein Fluchtwegplan im Innern der Kirche. Dabei ist selbst bei
einem Stromausfall die Notfallbeleuchtung in der Lage, die Position
der Ausgänge für einige Zeit auszuweisen. Schließlich soll auch der
von der Feuerwehr genehmigte Bestuhlungsplan die Sicherheit der
Besucher steigern.
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