_Beton
Farbintensiver Beton
Brillante Farbtöne aus dem Forschungslabor der Universität Kassel
Die natürliche Farbe von Beton ist Grau. Durch Zugabe von Farbpigmenten lässt sich seine Eigenfarbe zwar verändern, aufgrund der chemischen und physikalischen Eigenschaften des Betons ist die erreichbare Farbintensität allerdings begrenzt. In jedem Fall müssen die synthetisch hergestellten anorganischen Pigmente lichtecht und wetterstabil sein sowie der aggressiven Beanspruchung durch den stark alkalischen Zementleim standhalten.
Gallerie
An der Universität Kassel hat das Forschungslabor Bau Kunst Erfinden jetzt einen Beton entwickelt, der intensiver als bisher durchgefärbt werden kann. Anlass war der Neubau von sechs U-Bahnhöfen entlang der sogenannten Wehrhahnlinie in Düsseldorf. Aus dem Wettbewerb hierfür waren 2002 das Büro Netzwerkarchitekten und die Künstlerin Heike Klussmann als Sieger hervorgegangen. Für die Umsetzung des künstlerischen Konzepts entwickelte Klussmann mit ihrem Kollegen Thorsten Klooster den intensiv-farbigen Beton in Kooperation mit dem Betonfertigteilhersteller Lothar Beeck aus Mönchengladbach. Nachdem die gewünschten Eigenschaften hinsichtlich Oberflächenqualität und Erscheinungsbild erreicht waren, wurde er im Düsseldorfer Untergrund erstmals eingesetzt. Er trägt den Namen CMYK-Beton – nach dem gleichnamigen Farbmodell, das sich aus Cyan, Magenta, Yellow und dem Tiefe gebenden Schwarzanteil Key (für die schwarz druckende Platte: Key plate) zusammensetzt.
Basis des CMYK-Betons ist ein Weißbeton,
dem während der Herstellung pulvrige farbgebende Pigmente
beigemischt werden; für das U-Bahn-Projekt waren es acht Prozent im
Verhältnis zur Menge des Bindemittels. Der Färbeprozess
beeinträchtigt dabei in keinster Weise die technischen
Eigenschaften oder die Weiterverarbeitbarkeit des Betons. Anders
als bei einem nur oberflächlichen Anstrich oder einer Lasur hat die
Durchfärbung den Vorteil, dass Beschädigungen nicht sofort sichtbar
sind. Eine gewisse Verringerung des Farbanteils im Substrat und an
der Oberfläche sowie ein Verblassen durch Wetter- und
Umwelteinflüsse sind allerdings auch hier nicht auszuschließen. Ein
abschließender Oberflächenschutz ist in jedem Fall sinnvoll. In
Düsseldorf wurde der farbige Beton mit einer Hydrophobierung und einem Antigraffitischutz
beschichtet.
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