Schallschutz im Holzbau

Planungshilfe des Informationsdienstes Holz

Der Schutz des Menschen vor Lärm gewinnt vermehrt an Beachtung, insbesondere durch fundierte Erkenntnisse aus Forschung und Medizin, die den Zusammenhang von Lärm und Wohlbefinden bzw. Gesundheit aufzeigen. Während die Massivbauweisen (Mauerwerk, Beton und dgl.) von Planern oft annähernd bewertet werden können, erfordern Leichtbauweisen (wie das Bauen mit Holz) detaillierteres Wissen und Untersuchungen. Die Publikation Schallschutz im Holzbau – Grundlagen und Vorbemessung des Informationsdienstes Holz liefert auf insgesamt 192 Seiten umfassende Hilfestellung bei der Planung von Holzbauwerken.

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Zunächst werden kurz die technischen Grundlagen der Bauakustik dargelegt, wie z.B. das Massegesetz (vereinfacht gesagt: je höher die Bauteilmasse, desto höher der Schallschutz), die Koinzidenzfrequenz (vereinfacht: der frequenzabhängige Einfluss von Schallwellen auf die Eigenschwingung – Biegewellen – von Bauteilen) und die Masse-Feder-Masse Resonanz. Diese ist von besonderer Bedeutung für mehrschichtige Bauteilaufbauten, wie sie im Holzbau hauptsächlich vorkommen.

Weiterhin werden konstruktive Einflüsse auf den Schallschutz dargestellt und bewertet, wie z.B. Beplankungen, deren Befestigung, Dämmungen, Bekleidungen. Die gängigsten Aufbauten für Wand-, Decken- und Dachkonstruktionen werden schlicht, aber gut verständlich dargestellt. Verschiedene Varianten werden schalltechnisch bewertet, Alternativen und Modifikationen mit Text, Systemzeichnung und Diagrammen nachvollziehbar aufgezeigt.

Zum Schutz gegen unzumutbare Belästigungen stellt die Norm DIN 4109-1: Schallschutz im Hochbau – Teil 1: Mindestanforderungen ebensolche an die Schalldämmung der Trennbauteile zwischen Wohnbereichen. Gerade im mehrgeschossigen Holzbau gilt als wichtigs­tes Trennbauteil die Decke, an die Anforderungen für die Luft- und die Trittschalldämmung gestellt werden. Für die Luftschalldäm­mung gilt das Schalldämm-Maß R – also der Widerstand des Bauteils gegenüber der Schallübertragung. Für die Trittschall­dämmung ist der Norm-Trittschallpegel maßgeblich – also der tatsächlich übertragene Pegel bei Anregung der Decke mit einem Norm-Hammerwerk.

Mithilfe gut nachvollziehbarer Berechnungen werden exemplarisch verschiedene Bauteilkonstruktionen vorbemessen, was einem Planer mit grundlegenden bauphysikalischen und mathematischen Kenntnissen auch gelingen sollte. Schalltechnisch sensible Bauteile wie Wohnungstrennwände und Beeinträchtigungen durch Flankenübertragung werden ausführlich behandelt, Probleme aufgezeigt, Lösungen dargestellt.

Nicht zuletzt widmet sich ein Kapitel der Bauüberwachung: Die sorgfältigste Planung ist hinfällig, wenn nicht bei der Ausführung auf der Baustelle eine ebensolche Sorgfalt gilt.

Die fachlich fundierte Publikation ist klar strukturiert. Die schlichte Darstellung mit Konstruktionszeichnungen, Systemskizzen, Diagrammen, Tabellen und Rechnungswegen hilft, das komplexe Thema zu erfassen – und die schalltechnischen Qualitäten eines Holzbauwerks und dessen Bauteile einschätzen zu können. Die Planungshilfe steht im Pdf-Format zum kostenlosen Download auf der unten genannten Webseite des Informationsdienstes zur Verfügung (siehe Surftipps).

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