Flachdächer in Holzbauweise

Planungshilfe des Informationsdienstes Holz

Flachdächer aus Holz werden seit vielen Jahrzehnten geplant und ausgeführt: als kleine Flächen zum Beispiel bei Anbauten oder im großen Format für Schulen und Industriehallen. Die Vorteile der Holzbauweise gegenüber Konstruktionen aus Stahlbeton oder Stahl sind ein vergleichsweise geringes Gewicht bei statisch hoher Wirksamkeit sowie die schnelle Herstellung – mittlerweile werden ganze Dachelemente großformatig unter konstanten Fertigungsbedingungen industriell vormontiert und innerhalb kürzester Zeit vor Ort aufgebaut.

Gallerie

In den letzten knapp zehn Jahren wurden solche Holzkonstruktionen ausführlich untersucht, bewertet und berechnet. Daraus gingen neue Erkenntnisse hervor, die sich mittlerweile auch in zahlreichen Regelwerken und Normen wiederfinden. Gerade das bauphysikalische Verhalten bezüglich Feuchte und Austrocknung im jahreszeitlichen Wechsel unter Berücksichtigung von (direkter) Sonneneinstrahlung und Aufheizung bzw. Auskühlung kann mittlerweile exakt simuliert werden. Um diesem Wissenszuwachs Rechnung zu tragen, hat der Informationsdienst Holz die 2008 erstmals erschienene Publikation Flachdächer in Holzbauweise vollständig überarbeitet.

Holz als organischer Baustoff bedarf einer besonders sorgfältigen Planung und Ausführung, insbesondere unter bauphysikalischen Aspekten. Dem Feuchteschutz gilt erhöhte Aufmerksamkeit, nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu Schäden (insbesondere bei nichtbelüfteten Konstruktionen) durch Durchfeuchtung der Dämmschichten und damit einhergehend einer Beschädigung der hölzernen Tragkonstruktion gekommen ist.

Die Planungshilfe leitet eine fachgerechte Planung und Ausführung Schritt für Schritt an: Die unterschiedlichen Konstruktionen von belüfteten und nicht belüfteten Flachdächern werden aufgezeigt, ebenso deren Einordnung nach Typen, Einwirkungs-, Anwendungs- und Gebrauchsklasse. Anhand der bauphysikalischen und baukonstruktiven Grundlagen, unterschiedlicher Dachaufbauten, Materialien und Detailanschlüsse werden die Möglichkeiten, aber auch Risiken und Grenzen von Holzkonstruktionen aufgezeigt.

In bauphysikalischer Hinsicht am wenigsten problematisch ist „Typ I” – das nichtbelüftete Flachdach ausschließlich mit Aufdachdämmung (Dämmung oberhalb der Tragebene). Hierbei sind die unterschiedlichen Funktionsschichten (Abdichtung, Dämmung, Dampfbremse, Tragkonstruktion) klar getrennt. Anders als bei Dächern des Typ I sind nicht belüftete und außen dampfdichte Konstruktionen (Typen II und III) nach DIN 68800-2: Holzschutz – Teil 2: Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau bzw. DIN 4108-3: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz – Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung mittels hygrothermischer Simulation nachzuweisen.

Hilfestellung zu Bauteilaufbauten und den notwendigen Nachweisen bieten vergleichende Tabellen. Die klar strukturierte Publikation versammelt auf 92 Seiten wesentliche Informationen für alle Planer und Planerinnen solcher Dachkonstruktionen. Bauphysikalische Zusammenhänge und Probleme werden kurz und verständlich erläutert. Die Planungshilfe steht im Pdf-Format zum kostenlosen Download auf der unten genannten Webseite des Informationsdienstes zur Verfügung (siehe Surftipps).

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