U-Wert-Messung am Gebäude
Sensoren ermitteln Innen- und Außentemperatur, Wärmefluss und Oberflächentemperaturen
Um das Wärmedämmvermögen einer Konstruktion zu beurteilen, ist der U-Wert eines Bauteils die maßgebliche bauphysikalische Kenngröße. Während die rechnerische Bestimmung in der Theorie problemlos funktioniert, stellt die Beurteilung einer vorhandenen Konstruktion oder die Kontrolle der fachgerechten Umsetzung auf der Baustelle selbst für erfahrene Bauleiter und Bauphysiker eine Herausforderung dar. Um sie zu erleichtern und eine praxisgerechte Bestimmung von U-Werten zu ermöglichen, hat das Zürcher Unternehmen Greenteg das gO Mess-System (gOMS) entwickelt.
Gallerie
Dabei werden zwei sogenannte Sensorknoten als Messknoten A und B eingesetzt (siehe Abb. 2). Sie sind verbunden mit einer Basisstation, welche die Daten an eine Cloud weiterleitet. Einer der Messknoten wird im Innern des Gebäudes platziert und misst die Raumtemperatur (Tin) und den Wärmefluss durch die Wand (q). Der andere Messknoten wird außen platziert und misst die Außentemperatur (Tout). Bei beiden Messknoten wird zudem die Oberflächentemperatur gemessen. Der U-Wert wird berechnet als arithmetisches Mittel aller gemessenen Datenpunkte U = q/(Tin-Tout).
Die Sensoren werden auf die Oberflächen geklebt, die Messungen erfolgen also zerstörungsfrei. Die Daten werden von der Basisstation drahtlos an einen Cloud-Server übermittelt und können online ausgewertet werden. Das System eignet sich für die Beurteilung des Ist-Zustands vor einer energetischen Sanierung, zur Kontrolle einer mängelfreien Ausführung bei der Vermeidung von Wärmebrücken im Neubau oder aber für die dauerhafte Überwachung beispielsweise von Archiven.