Wohn- und Geschäftsgebäude in Wien

Dachumbau / Aufstockung

Bereits um 1860 wurde das Gebäude am Wiener Gürtel (die Bebauung des mittelalterlichen Stadtgrabens) errichtet. Dort hatte es sich in "illustre" Nachbarschaft begeben: Staatsoper, Hofburg und Burggarten bilden ein hochrangiges Weichbild, welches unter die Fittiche der Unesco als Weltkulturerbe eingereiht wurde. Der 5-geschossige Gebäudeblock wird durch vorspringende Mittel- und Eckrisalite horizontal gegliedert. Auf diesen Risaliten waren ursprünglich auch über die Firstlinie ragende Dachkörper aufgesetzt. Da einige Dachaufbauten im 2. Weltkrieg entscheidend zerstört wurden und nach dem Kriege durch unsensible Ergänzungen mehr schlecht als recht "repariert" worden waren, wurde eine Komplettsanierung des Dachgeschosses mit einer Nutzungsänderung zu Wohnzwecken ins Auge gefasst. Im Sinne des Denkmalschutzes sollte der historische Umriss des Gebäudes als Gestaltungsmaxime dienen. Den daraufhin vom Bauherrn initiierten Wettbewerb, der europaweit ausgeschrieben wurde, gewann das junge Wiener Büro silberpfeil-Architekten.

Gallerie

Sanierung/Modernisierung
Um Fundamentverstärkungen in den Untergeschossen zu vermeiden, sollte eine gleichmäßige Lastabtragung entsprechend der vorgegebenen Konstruktion in den darunter liegenden Geschossen stattfinden. Folgerichtig sollte auch das Gewicht der Konstruktion optimal an die entsprechenden Spannweiten und Bestandsverhältnisse angepasst werden. Das gesamte Dach wurde auf die Gebäudetiefe als durchgehende Kurve mit unterschiedlichen Radien abgebildet. Die Primärstruktur wurde dabei durch Stahlträger mit einem Achsabstand von 4-6 Metern gebildet.

Die Lastabtragung erfolgt über Außen- und Mittelmauer, wodurch die Lastzunahme auf das bestehende Objekt gleichmäßig verteilt werden konnte. Die Zugkräfte in den Hauptrahmen werden durch Zugbänder in der Fußbodenkonstruktion aufgefangen. Die Längsaussteifung erfolgt über die Flächenwirkung der Galerieebenen und der nordseitigen Dachebene. Die Primärkonstruktion besteht demnach aus geschweißten paraboloid gekrümmten Stahlbögen, in die eine Sekundärkonstruktion aus hochgedämmten Elementen und Geschossdecken aus Betonfertigteilen eingepasst wurde. Die Betondecken wurden aus bauphysikalischen Erwägungen erforderlich, damit deren träge Masse sowohl sommerliche Temperaturspitzen als auch akustische Lärmeinwirkungen abmildern kann. Dank des Stahlbaus konnte zudem eine weitgehende Vorfertigung erfolgen, die dem Bauablauf terminlich zugute kam.

Das gebaute Volumen zur Errichtung des neuen Dachgeschosses greift die ursprüngliche, historische Gestaltung auf und interpretiert das Thema auf zeitgemäße Art. Die Fassaden wurden als Aluminium-Glasfassaden , z. T. auch mit Vacuum-Paneelen ausgebildet. Die Ausführung ohne horizontale Deckschalen unterstreicht die Vertikale. Zur Straße hin wurde die bauchige Dachhaut mit grau vorbewitterten Zinkblechen eingedeckt. Die flächenbündigen Verglasungen werden mittels darüber liegenden Aluminiumlamellen (diese dienen vornehmlich als Sonnenschutz) in die Dachhaut auch optisch eingebunden. Zur Hofseite öffnet sich der Aufbau. Dennoch werden auch dort die Terrasseneinschnitte durch Sonnenschutzlamellen formübergreifend überdeckt. Die auf den Mittel- und Eckrisaliten positionierten Turmbögen wurden großzügig verglast und folgerichtig von horizontal verschieblichen Sonnenschutz- Elementen aus Einzellamellen eingehaust.

Im Scheitelpunkt der Bögen und im Bereich der Galeriedecken wurde die Lamellenverteilung dichter gewählt, während auf Augenhöhe (stehend bis sitzend) in den jeweiligen Ebenen die Abstände größer sind, um einen guten Durchblick zu gewähren. Durch diese Einhausung der Glasfassade mit den vorbeschriebenen Lamellen werden die Türme in die Materialgestaltung der restlichen Dachlandschaft eingebunden.

Die neuen Wohnungen werden über drei neue - vor den Altbau positionierte - Aufzugsanlagen erschlossen. Die bestehenden Treppenhäuser wurden lediglich als Fluchtwege im Brandfall ausgebildet. Von den Aufzügen aus werden die Wohnungen durch fingerartig ausgebuchtete Erschließungsflure angedient. Die organischen Formen ermöglichen ein hohes Maß an Flexibilität für zukünftige Entwicklungen und sollen zugleich Identifikation und Nachbarschaft fördern, wie sie bei so exklusiven Wohnungen unerlässlich sind. Insgesamt zeigt das Beispiel recht gut, wie trotz denkmalrechtlicher Auflagen eine homogene Gestalt mit kontroverser Materialwahl auch bei komplett neuen Dachaufstockungen erreicht werden kann.

Bautafel

Architekten: silberpfeil architekten
Projektbeteiligte: DI Helmuth Lochner (Tragwerksplanung); allplan (Haustechnik), Dr. Pfeiler ZT GmbH (Bauphysik, Fassadentechnik); Arch. DI P.M. Pircher (Kosten)
Bauherr: Art for Art Bundestheaterservice GesmbH
Fertigstellung: 2004
Standort: Wien, Goethegasse
Bildnachweis: Architekten

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