Gebäudeautomation im Altbau
Einsatz von Bustechnik zur Automation elektrischer Funktionen
In der Regel werden bei Altbauten unzeitgemäße und veraltete Elektroinstallationen vorgefunden. Diese sollten im Zuge einer energetischen Sanierung aus Altersgründen ausgetauscht werden. Hier besteht die Möglichkeit, statt konventioneller Elektroleitungen, moderne Bustechnik zu installieren.
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Unter Bustechnik (Binary Unit System) versteht man die Automation elektrischer Funktionen innerhalb eines Gebäudes. So lassen sich beispielsweise Sonnenschutzelemente, Beleuchtungsszenarien und Temperatureinstellungen, die vorher programmiert wurden, per Knopfdruck einschalten und steuern. Möglich wird dieser Automatisierungsvorgang durch den Einsatz von Komponenten aus der Mikroelektronik. In Deutschland gibt es hierfür vornehmlich zwei Systeme. Das KNX-System (Nachfolger des früheren European Installation Bus/EIB) wird vorrangig in Wohngebäuden eingesetzt und das Local Opening Network (LON), welches bei komplexeren Gebäuden angewendet wird.
Dabei funktioniert das System wie folgt: Sensoren (Schalter, Bewegungsmelder oder Temperaturfühler, u.a.) geben über eine Busleitung digitale Signale an die Aktoren weiter. Die Aktoren (Beleuchtung, Alarmanlage, elektrisch steuerbarer Sonnenschutz) führen die programmierte Aktion nach Erhalt des Signals aus. Das Auslösen kann sowohl zeit-, temperatur- als auch anwesenheitsgesteuert erfolgen. Interessant ist die Gebäudeautomation insbesondere beim Energiemanagement. Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung können so aufeinander abgestimmt werden, dass ihre Funktionen gezielt ineinander greifen und dadurch möglichst wenig Energie verbrauchen.
Diese Art der Gebäudesystemtechnik bietet die Möglichkeit, alle
Steuer- und Regelfunktionen über eine gemeinsame Busleitung zu
führen. So müssen weniger Leitungen verlegt werden, als bei einer
üblichen Elektroinstallation. Gebäudeautomation hat auch den
Vorteil der wechselnden Konfigurierbarkeit. Aktoren und Sensoren
können problemlos neu programmiert oder durch eine neue Zuordnung
zueinander verändert werden. Bestehende, konventionelle
Elektroinstallationen können zudem durch den Einsatz spezieller
Funk-Systemtechnik, wie etwa das eNet Smart Home von Jung,
mit wenig Aufwand in funkfähige Systeme umgewandelt werden, bei
denen alle Gebäudefunktionen zusammenwirken. Als Nachteil erweisen
sich die möglichen Mehrkosten des Bussystems. Ist die zu erneuernde
Elektroinstallation jedoch ohnehin sehr komplex, relativiert sich
die Kostendifferenz gegenüber einer konventionellen Installation
zunehmend.