Sanierung bestehender Heizwasserleitungen
Prüfung und Beurteilung des Zustands, der Verteilung und der Position
Im Falle einer Sanierung des bestehenden Wärmeverteilungssystems (Rohrleitungen, Heizflächen) muss zunächst geklärt werden, in welchem Zustand es sich befindet und wie es verlegt wurde. Beginnt die Verteilung der Heizwärme im Kellergeschoss, lässt sich der Leitungsverlauf recht einfach nachvollziehen. Erfolgt die Verteilung aber erst oberhalb der obersten Geschossdecke oder über Steigstränge innerhalb der Wände, ist es deutlich schwieriger, die Leitungsführung zu verfolgen und den Zustand der Rohrleitungen zu beurteilen.
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Neben der Art der Wärmeerzeugung spielen auch mögliche Wärmeverluste eine erhebliche Rolle. Beispielsweise ist zu prüfen, ob Leitungen, die durch kalte Räume führen, nachträglich gedämmt werden müssen. Oftmals liegen Heizwasserleitungen auch ohne weitere Dämmung in den Außenwänden. In diesem Fall muss entschieden werden, ob die Leitung freigelegt und an anderer Stelle platziert oder nachträglich gedämmt werden muss. In manchen Fällen ist es auch vertretbar, die alte Leitung in der Außenwand zu lassen, eine neue Leitung an geeigneterer Stelle zu verlegen und die mögliche Wärmebrücke mit einer stärkeren Wärmedämmung der Außenwand auszugleichen. Das aufwendige Ausstemmen der Leitung würde somit entfallen.
Darüber hinaus ist zu entscheiden, ob das Rohrleitungsnetz komplett zu erneuern ist oder in Teilen weiter genutzt werden kann. Ergänzende Rohrleitungen sollten möglichst aus den gleichen oder höherwertigen Materialien bestehen wie das vorhandene Rohrnetz. Ist das Leitungssystem vollständig zu erneuern, werden Heizungsrohre aus Kupfer meist sichtbar auf der Wand verlegt - dies stellt in der Regel die kostengünstigste Möglichkeit dar. Sind Estriche oder Holzdecken ebenfalls zu sanieren, ist es üblich, Kunststoffrohre aus Polyethylen im Fußbodenaufbau entweder unterhalb des Estrichs in der Trittschalldämmung oder in einer Trockenschüttung unterzubringen.