Lebensdauer von Haustechnikkomponenten
Bestandsaufnahme von Heizungs-, Wasser- und Elektroleitungen
Vor einer Gebäudesanierung sind nicht nur Bestandspläne, Baukonstruktion und Statik, sondern gleichermaßen die verschiedenen Komponenten der Haustechnik im Hinblick auf Zustand und Zukunftsfähigkeit fachkundig zu bewerten. Hier kann die Beurteilung des Alters der einzelnen Komponenten eine maßgebende Hilfe für oder gegen einen Austausch darstellen..
Gallerie
Heizungsanlage
Bei der Heizungsinstallation wird normalerweise zwischen
Wärmeerzeugern und dem Verteilnetz unterschieden. Während
Heizkörper heutzutage bereits nach 20 bis 25 Jahren
Gebrauchsspuren aufweisen oder Heizungsleitungen zu korrodieren
beginnen, sollten Wärmeerzeuger eigentlich bis zu 30 Jahre halten.
Da die Wärmeerzeugung in den letzten Jahren jedoch wesentlich
effizienter und damit langfristig kostengünstiger geworden ist,
kann es sich lohnen, die Heizung bereits nach 15 Jahren zu
erneuern. Sollen vorhandene Heizkörper wegen ihres guten Zustands
beibehalten werden, so ist zu überprüfen, ob der Heizwärmebedarf
nach einer energetischen Sanierung mit der Leistung der Heizkörper
noch übereinstimmen oder ob deren Größe und Anzahl reduziert werden
müssen. Darüber hinaus kann gegebenenfalls die Lage der Heizkörper
verändert und dadurch das Leitungsnetz verkürzt werden, da sie
durch den Einbau einer Wärmeschutzverglasung nicht mehr
zwangsläufig unterhalb der Fenster angebracht sein müssen.
Wasserleitungsnetz
Das Sanitärleitungsnetz wird in der Regel nach 30 bis 50 Jahren
ausgetauscht. Dachrinnen und Fallrohre sind witterungsbedingt
bereits nach 15 bis 30 Jahren erneuerungsbedürftig.
Trinkwasserleitungen sollten ausgewechselt werden, wenn sie älter
als 30 Jahre alt sind oder wenn das Wasser durch Korrosionen
bereits eine Rostfärbung aufweist. Bei hohen Wasserhärten können
Inkrustationen, also Ablagerungen an der Innenseite von
Leitungsrohren, dafür sorgen, dass diese ausgetauscht werden
müssen. Werden lediglich Leitungsteile ersetzt, darf in
Fließrichtung jeweils nur das höherwertige Material, zum Beispiel
Kupfer hinter Stahl, eingebaut werden, da sonst die Gefahr von
Korrosion vergrößert wird. Die Erneuerung des Warm- und
Kaltwasserleitungsnetzes eröffnet unter Umständen die Möglichkeit
einer Umstellung von einer dezentralen auf eine zentrale
Warmwasserbereitung. Dadurch wäre auch der Einbau einer thermischen
Solaranlage denkbar, der allerdings generell den Einsatz eines
zentralen Warmwasserspeichers voraussetzt.
Elektroinstallation
Für die Elektroinstallation gilt, dass sie spätestens nach 30
Jahren erneuert und die Ausstattung den heutigen Bedürfnissen
angepasst werden sollte. Dies ist meistens auch dringend
erforderlich, da der Erneuerungs- und Erweiterungsbedarf gerade in
diesem Bereich durch den Fortschritt in der Computer- und
Fernsehtechnik sowie dem gestiegenen Einsatz von Elektrogeräten im
Haushalt in den letzten Jahren stark zugenommen hat.