Energetische Sanierung von Fenstern
Verbesserung der U-Werte trotz Gestaltungsanspruch
Bei der Erneuerung von Fenstern, ist im Rahmen der Sanierung
historischer Gebäude, eine hohe Sensibilität hinsichtlich der
gestalterischen Konsequenzen und der Materialwahl geboten. Nicht
immer müssen Fenster jedoch gleich komplett ausgetauscht werden, um
sie energetisch zu verbessern, da sich eine Instandsetzung in einigen Fällen als günstiger
erweisen kann. Ist die Grundsubstanz des Fensters noch intakt,
sorgen unterschiedliche Sanierungsalternativen auf einfache Weise
für den Erhalt der vorhandenen Fenster. Meist reichen kleine
Eingriffe aus, um ihre U-Werte im Rahmen der geltenden Energieeinsparverordnung zu verbessern.
Austausch der Verglasung
In der Regel werden vorhandene, alte Gläser gegen eine
Zweischeibenverglasung mit Edelgasfüllung und
Wärmeschutzbeschichtung getauscht. Hierzu muss jedoch der Rahmen in
der Lage sein, das wesentlich höhere Gewicht der neuen Verglasung
aufzunehmen. Da Isoliergläser eine Verglasungsdicke von etwa 24 mm
aufweisen, eignen sich vorrangig Holzfenster für eine entsprechende
Bearbeitung zur Aufnahme der Scheibe. Auch kommen besonders schmal
aufgebaute Wärmeschutzverglasungen in Frage, die speziell für das
Bauen im Bestand angeboten werden.
Gallerie
Einbringen einer Spezialdichtung
Eine weitere Möglichkeit zur Sanierung stellt das Einbringen einer
umlaufenen Spezialdichtung dar. Dazu wird das Fenster ausgehängt,
eine Nut im Überschlag des Fensterflügels eingefräst und eine
Anpressdichtung eingebracht. Anschließend wird das Fenster
versiegelt und wieder eingehängt. Zusätzlich können Glasfalze
erneuert und brüchiger Fensterkitt ersetzt werden.
Sanierung von Einfachfenstern
Fenster mit Einfachverglasungen können mit Hilfe von besonders
schmal aufgebauten Spezialfenstern ersetzt werden. Sie sorgen
dafür, dass sich die Sprossenbreiten an die ursprüngliche
Gestaltung der Fassade annähern. Auch kann raumseitig eine
Vorsatzscheibe luftdicht auf den Flügelrahmen montiert werden, um
eine energetische Verbesserung zu erzielen. Die beste Möglichkeit
stellt jedoch das nachträgliche Herstellen eines Kastenfensters
dar. Wenn es die Bautiefe des Außenbauteils erlaubt, wird ein
komplettes zweites Fenster mit Isolierverglasung auf der Innenseite
eingebaut. Das äußere Fenster bleibt so unverändert.
Sanierung vorhandener Kastenfenster
Die detailgetreue Nachbildung von Kastenfensters stellt sich meist
als sehr aufwendig dar. Kastenfenster besitzen aufgrund ihres
Scheibenzwischenraums bereits günstige U-Werte, sodass es
ausreichen kann, lediglich das Innenfenster gegen ein energetisch
höherwertiges Fenster auszutauschen. Dadurch würde die
ursprüngliche Optik der Fassade auf einfache Weise beibehalten.
Auch das Ersetzen der Verglasung durch eine Glasscheibe mit
infrarot-reflektierender Beschichtung trägt dazu bei, den U-Wert eines
solchen Fensters zu verbessern.