Sparrendach - Statisches System
Das statische System des Sparrendaches beruht auf der
Ausbildung eines unverschieblichen Dreiecks mit Hilfe der
gegeneinander gerichteten Sparren in Verbindung mit dem
Deckenbalken bzw. dem dazugehörigen Streifen der Massivdecke.
Die Sparren sind am Firstpunkt gelenkig miteinander verbunden, die
Auflager-/Fußpunkte für Vertikal- und Horizontalkräfte frei
drehbar, jedoch unverschieblich ausgebildet.
Es liegt dabei ein statisch bestimmtes Dreigelenksystem vor;
bei zusätzlicher Versteifung des Systems wie z.B. durch biegesteife
Ausführung des Firstpunktes bildet sich ein statisch unbestimmtes
Rahmensystem, dessen Ausführung in Holz nur mit größerem Aufwand
herzustellen ist. Stahlrahmen- bzw. Betonkonstruktionen sind
hierbei wirtschaftlicher. Beachtet werden müssen dabei die enormen
zusätzlichen Lasten aus dieser Konstruktion.
Aus den Dachlasten enstehen lotrecht wirkende, über die gesamte
Länge der Sparren verteilte Normalkräfte durch die ein
Ausknicken der Sparren möglich ist. Verhindert wird dies durch die
Anordnung von steifen Scheiben mit Windrispen bzw. - bei größeren
Abmessungen - über die Ausbildung mit einem Kehlbalken
(Kehlbalkendach), der die Durchbiegung der Sparren mindert.
Durch die Normalkräfte treten an den Auflager-/Fußpunkten nach
außen gerichtete Horizontalkräfte auf, die durch Zugverankerung
mit den Deckenbalken bzw. der Massivdecke aufgenommen werden
müssen.
Der Ausbildung der Fußpunkte und der genauen Dimensionierung der
Deckenbalken/Massivdecke ist folglich große Aufmerksamkeit zu
schenken.
Die Vertikalkräfte der Dachkonstruktion werden durch die
darunterliegenden Wände und Stützen aufgenommen.