Unterböden aus Trocken- oder Nassestrich

Neuer Bodenaufbau auf alten Holzbalkendecken

Oftmals sind Fußböden in Altbauten im Laufe der Jahre uneben geworden oder sogar in Schieflage geraten, sodass im Zuge einer Sanierung und nicht zuletzt wegen gestiegener Anforderungen an den Schallschutz über einen neuen Bodenaufbau nachgedacht werden muss. Insbesondere in Gebäuden mit Holzbalkendecken stellt sich dann die Frage, ob ein Trocken- oder Nassestrich eingesetzt wird.

Gallerie

Beim Herstellen eines Trockenestrichs, auch Fertigteilestrich genannt, wird zunächst eine Ausgleichsschüttung aus mineralischem Granulat auf die alte Decke aufgebracht, die entstandene Unebenheiten oder Absenkungen des Bodens egalisiert. Eine dampfdurchlässige Trennlage verhindert, dass das Granulat in das darunterliegende Geschoss rieseln kann. Darauf erfolgt die Verlegung einer Trittschalldämmung sowie einer Lage Trockenbauplatten, die mittels Stufenfalz miteinander verbunden und verklebt werden. Diese oberste Schicht des Trockenestrichs bilden OSB- oder Spanplatten mit einer Mindestdicke von etwa 20 bis 25 mm aus. Auch spezielle Gipsfaser-Trockenbauplatten oder zementgebundene Holzspanplatten eignen sich als Unterboden. Ein Trockenestrich ist bereits nach etwa einem Tag voll belastbar und kann dann mit dem eigentlichen Bodenbelag versehen werden.

Nassestrich wird meist schwimmend auf Massivdecken aufgebracht. Auch lässt er sich nachträglich auf Holzbalkendecken auftragen. Bei dieser Art der Verlegung ist darauf zu achten, dass der Estrich durch einen Randdämmstreifen von anderen Bauteilen getrennt ist, da sonst Schall- oder Wärmebrücken entstehen. Fließestriche können allerdings durch entstehende Feuchtigkeit im Bauteilaufbau bei einer Holzbalkendecke die Schwammbildung fördern. Feuchteunempfindliche Schnellzementestriche eignen sich deshalb für diese Konstruktion besser und sind bereits nach 2-4 Stunden belast- und begehbar.

Die Wahl eines geeigneten Estrichs hängt von verschiedenen Faktoren ab. Kann eine Decke aus statischen Gründen keine Mehrbelastung verkraften, eignet sich ein Trockenestrich aufgrund seines niedrigen Gewichtes eher. Auch kann ein trockener Unterboden wirkungsvoller größere Unebenheiten ausgleichen als ein Nassestrich und verbessert mit zunehmendem Aufbau gleichzeitig die Wärmedämmeigenschaft des Bodens. Vorteil des Nassestrichs ist sein relativ geringer Verlegeaufwand und eine bessere Trittschalldämmung bei schwimmender Verlegung.

Fachwissen zum Thema

Boden

Ausgleichsspachtelung

Unterbodenspachtelmassen werden in Schichtstärken bis zu 1 cm auf den Untergrund aufgetragen. Der Untergrund muss fettfrei sein....

Boden

Sanierung unebener Fußböden

In den meisten zu sanierenden Häusern treten unebene oder ausgetretene Fußbodenbeläge auf. Das Schadensbild zeigt ausgetretene...

Boden

Trockenunterböden aus Gipsplatten

Gipsplatten-Fußbodenelemente werden wie die Holzspanplatten mit Nut und Feder oder mit Stufenfalz verlegt. Der mechanische...

Boden

Unterböden aus Gussasphaltestrich

Gussasphaltestrich ist nach DIN 18560 ein Estrich, der aus Bitumen und Zuschlag, sowie gegebenenfalls mit Zusätzen hergestellt...

Zum Seitenanfang

Allgemeine Einführung Böden

Allgemeine Einführung Böden

Bei der Betrachtung von Fußböden muss, neben dem architektonischen Erscheinungsbild, ein Hauptaugenmerk auf die guten...

Ausgleichsschüttungen

Trockenschüttung aus Schaumglasgranulat

Trockenschüttung aus Schaumglasgranulat

Häufig werden in Altbauten Räume vorgefunden, die einen unebenen, schiefen oder teilweise abgesenkten Boden aufweisen. Als...

Ausgleichsspachtelung

Unterbodenspachtelmassen werden in Schichtstärken bis zu 1 cm auf den Untergrund aufgetragen. Der Untergrund muss fettfrei sein....

Sanierung unebener Fußböden

In den meisten zu sanierenden Häusern treten unebene oder ausgetretene Fußbodenbeläge auf. Das Schadensbild zeigt ausgetretene...

Trockenunterböden aus Gipsplatten

Gipsplatten-Fußbodenelemente werden wie die Holzspanplatten mit Nut und Feder oder mit Stufenfalz verlegt. Der mechanische...

Trockenunterböden aus Span- und Grobfaserplatten

Unterböden aus Span- oder Grobfaserplatten können durch ihre Stabilität und Festigkeit Hohllagen der Unterkonstruktion...

Unterböden aus Anhydritestrich

Anhydritestriche lassen sich im Altbau problemlos einbringen, weil sie zumeist als Fließestrich verlegt werden. Sie sind...

Unterböden aus Gussasphaltestrich

Gussasphaltestrich ist nach DIN 18560 ein Estrich, der aus Bitumen und Zuschlag, sowie gegebenenfalls mit Zusätzen hergestellt...

Unterböden aus Trocken- oder Nassestrich

Verlegung von Trockenestrich

Verlegung von Trockenestrich

Oftmals sind Fußböden in Altbauten im Laufe der Jahre uneben geworden oder sogar in Schieflage geraten, sodass im Zuge einer...

Unterböden aus Zementestrich

Der Einbau von normalen Zementestrichen wird in der Altbaumodernisierung meist nur bei kleineren Flächen ausgeführt. Dies liegt...