Messgeräte zur Bestandserfassung
Methoden zur Untersuchung der Bausubstanz
Für die genaue Bestandsaufnahme eines Gebäudes stehen Fachleuten unterschiedliche technische Hilfsmittel zur Verfügung. Sie geben im Wesentlichen Aufschluss über Bauteilzustände, die mit bloßem Hinsehen nicht zu erfassen sind.
Gallerie
Endoskope
Für den Einblick in schwer zugängliche Hohlräume, wie z. B. Luft-
oder Dämmschichten innerhalb von Wandaufbauten oder Füllungen
innerhalb von Balkendecken, werden Endoskope eingesetzt. Sie kommen
darüber hinaus zur Ursachenforschung von Wasserschäden oder bei
Verdacht auf Schädlingsbefall zum Einsatz. Durch einen
Glasfaserlichtleiter und eine Lichtquelle wird ermöglicht, Aussagen
über Querschnitt, Inhalt und Zustand eines ansonsten nicht
einsehbaren Hohlraums treffen zu können. Zur gleichzeitigen
digitalen Bilderfassung werden Videoendoskope eingesetzt.
Bewehrungssuchgeräte
Messverfahren mittels Bewehrungssuchgeräten sind zerstörungsfrei
und werden im Stahlbetonbau zur Überprüfung der Konstruktion
verwendet. Sie sind dazu geeignet, über ein induziertes
magnetisches Feld die Lage, die Ausrichtung und den Zustand des
Bewehrungsstahls zu ermitteln. Dabei werden die Unterschiede des
Spannungspotenzials aufgezeichnet. Die ermittelten Messwerte
zeigen, wo innerhalb des Bauteils eventuelle Korrosionsschäden
aufgetreten sind.
Feuchtigkeitsmessgeräte für Bauteile
Ein Feuchtigkeitsmessgerät für das Innere von Wänden, Böden und
Decken, ein sogenanntes Dielektrizitätsmessgerät, gibt Aufschluss
über die Oberflächenfeuchte von Baustoffen. Das Messprinzip macht
sich die Tatsache zunutze, dass bei erhöhtem Feuchtigkeitsgehalt
eines Bauteils auch die elektrische Leitfähigkeit zunimmt. Bei der
Messung wird das Gerät, in dem sich ein Kondensator befindet auf
die Oberfläche des Bauteils gehalten und mittels eines
hochfrequenten Messstroms wird ein Hochfrequenzfeld erzeugt. So
lassen sich Rückschlüsse auf den Feuchtigkeitsgehalt innerhalb
eines Bauteils ziehen.
Thermografiekameras
Thermografieaufnahmen machen den dämmtechnischen Zustand eines
Gebäudes und seine energetischen Schwachstellen sichtbar. Bei
diesem Verfahren misst eine Thermografiekamera die
Oberflächentemperaturen von Bauteilen und bildet sie mit Hilfe
eines farbigen Wärmebildes ab. Darüber hinaus können
Thermografiekameras für die Ortung eines nicht sichtbaren
Betonsturzes eingesetzt werden oder um eine undichte Stelle im
Leitungssystem einer Fußbodenheizung aufzuspüren.
Luxmeter
Um in einem Bestandsgebäude zu überprüfen, ob die Lichtverhältnisse
ein einwandfreies Arbeiten mit hohem Tageslichtanteil zulassen,
wird als technisches Hilfsmittel ein Luxmeter zur Erfassung der
vorhandenen Beleuchtungsstärke eingesetzt. Es besteht aus einer
Fotozelle oder einem Fotoelement und einem dazugehörigen Messgerät
zur Ablesung der Werte. Die Messung wird in 0,85 m
Arbeitsflächenhöhe, etwa 1 m von den seitlichen Wänden entfernt,
vorgenommen. Ein Luxmeter ist in der Handhabung äußerst einfach und
kann kostengünstig erworben werden.