Deckenabsorber in Quaderform
Melaninharzschaum an der Decke schafft ruhige Arbeitsatmosphäre
Büroumbauten gehen zugunsten eines zeitgemäßen Loftcharakters
häufig mit dem Entfernen von Bauschichten einher. Trockenwände,
Verkleidungen, Fußböden und abgehängte Decken – je mehr Beton
zum Vorschein kommt, desto besser. Aber leider auch lauter: Der
Baustoff mit glatter, harter Oberfläche begünstigt eine
ungehinderte Reflexion des Schalls, was die Arbeitsatmosphäre
enorm beeinträchtigen kann.
Gallerie
Das Architekturbüro Pauly + Fichter sah sich genau dieser Situation gegenübergestellt. Nachdem die eigenen Büroräume zu klein geworden waren, bezog man größere Räumlichkeiten im selben Haus in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main. Im Zuge des Umbaus wurden fast alle Verkleidungsschichten sowie ein Großteil der Trockenwände der ehemaligen Büroetage entfernt. Nur Stützen, Deckenträger und Filigrandeckenplatten aus Beton blieben stehen, Versorgungsleitungen wurden sichtbar. Das Ergebnis ist ein offener Raum mit Industriecharakter.
Um den daraus resultierenden mangelhaften akustischen Merkmalen
entgegenzuwirken, entschieden sich die Planer für den Einsatz von
Deckenabsorbern in Form von zahlreichen weißen Quadern. Diese sind
an einem aufgetragenen Raster ausgerichtet, dem sich auch die
Anordnung von Versorgungsleitungen und Leuchten anpasst. In ihrer
Gesamtheit erinnern die eckigen Elemente unterschiedlicher Größe an
ein kopfüber an die Decke geklebtes Stadtmodell. Sie bestehen aus
dem Melaninharzschaum Basotec des Herstellers Setaplast und
absorbieren einen Großteil des über die glatte Betondecke
reflektierten Schalls. Das sorgt für eine ruhige
Arbeitsatmosphäre.
Mit einem Schalldämmwert von 28 Dezibel tragen auch die sechs
Wabenkernwandelemente von Wacosystems zur Verbesserung der Raumakustik
bei. Sie dienen aber in erster Linie dem Sichtschutz. Die
ursprünglich als Schiebetüren entwickelten transluzenten Trennwände
bestehen aus satiniertem Acrylglas. Aufgehängt sind die 38
Millimeter dicken Elemente an einer Aluschiene, die vor einem
Betonsturz an der Decke montiert ist. Im gespachtelten Boden werden
sie in einer bodengleich eingebrachten U-Schiene geführt. So sind
sie flexibel verschiebbar und lassen vielfältige Raumsituationen
zu. Zudem bilden die Wandelemente mit ihrer filigranen Form und
heller Farbgebung gemeinsam mit den weißen Schaumstoffquadern an
der Decke einen gelungenen Gegensatz zu der Rohheit des
omnipräsenten Betons.