Schwimmbad De IJsselslag in Zutphen

Fein profilierte Akustikplatten aus Holz für Decke und Wand

Wie so viele niederländische Städte ist auch Zutphen von Wasser geprägt. Die ehemalige Hansestadt liegt östlich des Flusses Ijssel, ist durchzogen von Kanälen und wartet mit vielen Einzelgewässern, einem kleinen Binnenhafen sowie einer neuen Schwimmhalle auf. Südöstlich der Altstadt in dem weitläufigen Südpark mit Sportanlagen gelegen, lädt das Hallenbad De IJsselslag zum vergnüglichen Planschen und sportlichen Bahnen ziehen ein. Entworfen haben den Neubau Slangen + Koenis Architecten aus IJsselstein.

Gallerie

Kupferfarbene Hülle

Umgeben von Grün ruht der flache und rund 3.600 Quadratmeter große Baukörper auf einer leichten Erhöhung. Eine breite Freitreppe und eine Rampe führen auf einen gepflasterten Vorplatz, von dem aus der gänzlich verglaste untere Fassadenbereich bereits Einblicke ins Innere erlaubt. An der nordwestlichen Ecke ist die Verglasung diagonal eingezogen, um durch das so entstandene Vordach einen wettergeschützten Zugang zu erhalten. Über dem transparenten Bereich ist das obere Drittel der Fassade, einschließlich der Attika, umlaufend mit kupferfarbenen Aluminiumplatten bekleidet. Das Dach mutet auf den ersten Blick flach an, faltet sich jedoch in unterschiedlich stumpfen Winkeln über das Schwimmbad. Sein längsrechteckiger Grundriss beschreibt nach Südosten einen abgewinkelten Knick.

Schwimmbecken und Wassergarten

Im Gebäudeinneren erstreckt sich nicht nur der eigentliche Schwimmbereich bis unters Dach, sondern auch das Foyer. Eine raumhohe Glaswand trennt die beiden Areale, lässt aber einen Sichtbezug zu. Rechts vom Eingang befinden sich in einem eingestellten, dunkel gestalteten Quader der Ticketschalter und ein Café. Links geht es zu den Umkleiden, die sich zusammen mit den Sanitär- und Nebenräumen die gesamte Nordseite einnehmen. Drei Schwimmbecken stehen einem breiten Besucherspektrum zur Verfügung. Auf ein Kleinkindbecken folgt räumlich das Lehrschwimmbecken, dann ein dreieckiger Innenhof. Durch dessen Lage im Zentrum des Gebäudes bringt er Tageslicht in die Hallenmitte und trennt gleichzeitig das 25 Meter lange Wettkampfbecken ab. Ein im Lichthof angelegter Wassergarten wirkt beruhigend und dient als Sammelstelle für die Regenwasseraufbereitung.

Das Hallenbad ist als Stahlbetonbau konstruiert. Seine Becken reichen ins Untergeschoss, wo auch die Räume für die Wasseraufbereitungstechnik angeordnet sind. Nach oben schließt das Gebäude mit einer Stahlträgerkonstruktion, auf der das Dach einschalig und nichtbelüftet ausgeführt ist, das heißt, die Dachhaut wurde direkt auf die Dämmschicht aufgebracht. Innenseitig schützt eine Dampfsperre die Wärmedämmung vor Luftfeuchtigkeit, die trotz der installierten Lüftungsanlage eindringen könnte.

Akustik
Nicht nur bauphysikalisch stellen Hallenbäder eine Herausforderung dar, auch akustisch sind sie mit äußerster Sorgfalt zu planen. Den Grundpegel verursachen die Wassergeräusche selbst und die Nutzer. Schallharte Oberflächen wie Keramikfliesen, Glas und Beton reflektieren den Schall, erhöhen die Nachhallzeit im Raum und erschweren die Sprachverständlichkeit.

Hölzerne Schallabsorber verkürzen Nachhallzeit und prägen die Innenansicht

In Zutphen sorgen hölzerne Schallabsorber an den Decken- und Wandflächen für eine gute Raumakustik und bestimmen zugleich das Erscheinungsbild des Schwimmbads. Mit ihnen ist die gesamte Innenseite der gefalteten Dachkonstruktion sowie der Wandteil über den umlaufenden Glaselementen ausgestattet. Die verwendeten Platten haben fein profilierte, astfreie Holzoberflächen aus Weißtanne und eine Standardlänge von 2,92 Metern. Flächenbündige Elementstöße lassen den Eindruck einer einheitlichen Fläche entstehen. Die raumakustische Wirkung wird vor allem durch Holzfaserabsorber erzielt, die hinter den Fugen der Decklage in die Paneele integriert sind. Sie erreichen laut Hersteller einen Schallabsorptionsgrad bis αW 0,90. So können unterschiedliche raumakustische Zielvorgaben umgesetzt werden, wie sie in den einschlägigen Richtlinien, etwa in der DIN 18041: Hörsamkeit in Räumen - Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise für die Planung, gefordert sind.

Die Umgebung Hallenbad ist – außerhalb des Spritzwasserbereichs – unbedenklich für die eingesetzten Holzelemente. Das Raumklima wird kontant durch Lüftungsanlagen mit Feuchtesteuerung geregelt und ist zu trocken für beispielsweise Schimmelpilzbildung. Lediglich für die Montage werden spezielle Schrauben aus korrosionsbeständigem Stahl empfohlen. -jb

Bautafel

Architekten: Slangen + Koenis Architecten, IJsselstein
Projektbeteiligte: Algemeen Bouwbedrijf Vaessen, Raamsdonksveer (Generalunternehmer); Lignotrend, Weilheim-Bannholz (Akustikpaneele Akustik light economy)
Bauherr: Stadt Zutphen
Fertigstellung:
2015
Standort: Laan naar Eme 101, 7204 Zutphen, Niederlande
Bildnachweis: www.marcelvanderburg.com / Lignotrend, Weilheim-Bannholz

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