Bedienung
Gurtzug
Der Gurtzug ist die Standard-Bedienungsart von Rollläden. Anforderungen an ihn sind in der DIN V 18073 festgelegt:
- Gurtscheibe und Gurtdurchführung in einer Ebene
- Gurtdurchführung ohne scharfe Kanten
- Gurtbreite mindestens 13 mm
- Zugkraft am Gurt max. 150 N
Bei Überschreitung der zulässigen Zugkraft muss eine Aufzugshilfe eingesetzt werden, dies ist in der Regel ein Gurtgetriebe. Eine grundsätzliche Festlegung, ab welcher Anlagengröße die Zugkraft überschritten wird, gibt es nicht, da dies von der Konstruktion und dem Panzergewicht abhängig ist.
Die Festlegung sollte von einem Fachmann erfolgen.
Ein Nachteil von Gurtgetrieben ist, dass durch die erforderliche höhere Gurtlänge (bis 3,5-fach) ein größerer Gurtwicklerkasten erforderlich wird, der entweder optisch störend in Erscheinung tritt oder die Dämmwirkung der Außenwand verschlechtert. Gurtführungen sollten zur Vermeidung von Wärmeverlusten möglichst dicht sein.
Kurbelgetriebe
Kurbelgetriebe sind für fast alle Anlagengrößen anwendbar, Begrenzung nur durch den Kurbeldruck (40 N nach DIN V 18073) und die Zeit für einen Öffnungs- bzw. Schließvorgang. Durchführung des Kurbelgestänges durch Rollkastenwand oder sonstige Bauwerksteile mittels Gelenkplatte (Kardangelenk 45 und 90°). Im Interesse einer hohen Lebensdauer sollten Umlenkungen auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Die Durchführungsbohrung muss rechtwinklig zur Längsachse der Rollladenwelle sein.
Drahtseilwinde
Für besondere Anwendungsfälle, wenn z. B. für Gurtwickler oder Kurbelgestänge neben der Fensteröffnung kein Platz vorhanden ist, kommen auch Drahtseilwinden zur Ausführung. Dabei existiert keine Größenbeschränkung, der Kurbeldruck ist jedoch auf einem maximalen Wert von 40 N festgelegt (DIN V 18073). Nach Möglichkeit ist ein direkter Zug anzustreben, der wenig Umlenkungen benötigt.
Elektromotor
Auch für Elektromotoren als Bedienungsart gibt es keine Größenbeschränkung. Der Platzbedarf ist sehr gering, da der Motor in die Welle eingeschoben (Rohrmotor) wird. Üblich ist eine Ausführung als Wechselstrom-Kondensatormotor 230 V für Kurzzeitbetrieb KB 4 - 6 min, mit einer Leistungsaufnahme von 100 - 500 W. Die am Markt verfügbaren Antriebe sind im eigentlichen Antriebsteil nahezu baugleich, Unterschiede gibt es vor allem bei den Endlagenschaltern:
- Spindelendschalter sind rein mechanisch aufgebaut, über einen Rohrmitnehmer wird eine Gewindespindel angetrieben. Auf dieser Spindel bewegt sich ein Schaltstück, welches beim Anlaufen an verstellbare Mikroschalter (für Auf- und Ab-Richtung getrennt) den Motor abschaltet. Diese Bauart ist sehr zuverlässig und universell einsetzbar, allerdings erfolgt die Abschaltung ohne Hinderniserkennung, d. h. der Antrieb führt immer die eingestellten Umdrehungen aus.
- Elektronische Endschalter führen eine Wegmessung (Umdrehungen
der Welle) über eine Impulszählung aus, außerdem erfolgt eine
Überwachung der Leistungsaufnahme des Motors, evtl. wird auch ein
Wellenstillstand ausgewertet. Diese Daten werden in der Elektronik
gespeichert und bei größeren Abweichungen (z. B. Behinderungen im
Lauf) wird der Antrieb abgeschaltet. Diese Bauarten könne bei
bestimmten Anwendungsfällen nur bedingt eingesetzt werden, etwa bei
mehrteiligen Anlagen.
- Kraftbegrenzte Endschalter schalten bei Erreichen eines
einstellbaren Drehmomentes an der Welle den Antrieb ab. Dies
geschieht entweder durch besondere Motorlager oder interne
mechanisch/elektronische Messwertaufnehmer.
Die Auswahl der Bedienung ist frei wählbar, eine spätere Umrüstung ist ebenfalls möglich. Motorbetriebene Rollläden sind auch mit Fernbedienung per Funk steuerbar.
Bildnachweis: Roma, Burgau
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