Städtebau und Kriminalprävention
Broschüre für die planerische Praxis
Gallerie
Die Publikation Städtebau und Kriminalprävention
informiert auf anschauliche Weise über die Zusammenhänge zwischen
räumlichem Umfeld, sozialer Struktur und dem Verhalten der
Bewohner. Erläutert werden dabei die Bau- und Nutzungsstrukturen
sowie deren Begünstigung von kriminellen Handlungen.
Der Einstieg in die 85-seitige Broschüre beginnt mit einem Beispiel
aus den USA - einer Großsiedlung in St. Louis, Missouri, die nach
den Idealen des modernen Wohnungsbau errichtet wurde. Nach knapp 20
Jahren musste die Siedlung teilweise gesprengt werden, zu hoch
waren die Kriminalität und die sich daraus ergebenden sozialen
Kosten geworden. Gründe für das Misslingen der Siedlung sah man
nicht allein in der hohen Bevölkerungsdichte, sondern auch in der
monotonen Bauweise und in der 'leblosen' Gestaltung der Außenräume
- die Bewohner konnten sich nicht mit ihrem Zuhause identifizieren,
eine soziale Kontrolle bliebt aus und die Siedlung verwahrloste.
Die Überleitung zu deutschen Städten zeigt Parallelen auf und
analysiert die Fehler die in den letzten Jahrzenten teilweise
begangen wurden. Die kriminologischen Grundlagen werden dabei
ebenso dargestellt wie die Relevanz der Förderung von Verantwortung
durch die städtebauliche Gestalt.
Behauptungen wie "Gebäude in Niedrigbauweise weisen deshalb
geringere Kriminalitätsquoten auf als hohe, vielgeschossige Häuser"
mögen erst etwas einfach klingen, werden aber durch
nachvollziehbare Ausführungen belegt.
Die Publikation überzeugt nicht allein durch die soziologischen
Ausführungen, praktische Tipps zur Gestaltung und
Gebäudeausstattung von Mehrfamilienhäusern sowie Angaben zum
Auditverfahren als Mittel der Planung ergänzen die umfangreichen
Inhalte.
Aus dem Inhalt
- Stadtentwicklung und Kriminalität
- Die kriminologischen Grundlagen
- Förderung von Verantwortung durch die städtebauliche
Gestalt
- Kriminalpräventive Siedlungsgestaltung
- Gestaltungsvorschläge im Einzelnen (Freiräume und Grünflächen,
PKW-Stellflächen, Beleuchtung und Farbgebung, Fuß- und Radwege,
Tiefgaragen und Parkhäuser, Treppenhäuser, Verbindungsgänge und
Aufzüge, Technische Überwachungshilfen, Gebäudeausstattung von
Mehrfamilienhäusern)
- Grundsätzliche Empfehlungen zur Baugestaltung
- Kooperation Polizei und Bauverwaltung
- Das Auditverfahren als Mittel der praktischen Planung
Die Idee und das Konzept der Publikation entwickelten das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (Konzept „Städtebau und Kriminalprävention“), das Innenministerium Niedersachsen (Konzept „Sicheres Wohnquartier - Gute Nachbarschaft“), das Landeskriminalamt Baden-Württemberg, das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen und die Polizeiführungsakademie, Fachbereich II Kriminologie.
Die von der Stuttgarter Zentralen Geschäftsstelle Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes herausgegebene Publikation und weitere Broschüren zum Thema Sicherheit können bei allen Polizeidienststellen kostenlos abgeholt werden.
Im Anhang finden Sie diese Publikation als PDF-Dokument, weitere Broschüren werden auf der unten genannten Webseite präsentiert.-bo