Holzfenster - Anforderungen/Konstruktion
Gallerie
Bei der Konstruktion und Ausführung von einbruchhemmenden
Holzfenstern haben sich Laubhölzer mit einer hohen Rohdichte und
Spaltfestigkeit, wie Dark Red Meranti, Sipo, Niangon und Eiche
bewährt. Fenster in der Widerstandsklasse 1 und 2 sind auch mit
heimischen Nadelhölzern wie Kiefer, Fichte oder Lärche bei
fachgerechter Holzauswahl und Verarbeitung sowie Einhaltung einer
Rohdichte größer 430 g/cm³ möglich. Schraubenlöcher sind
vorzubohren, um eine mögliche Spaltwirkung zu unterbinden und
Rahmenverbindungen sorgfältig zu verleimen.
Einbruchhemmende Fenster benötigen aufgrund der vorgeschriebenen
angriffhemmenden Gläser und der damit verbundenen Glasdicken oft
größere Profilquerschnitte. Fenster der Widerstandsklasse 1 und 2
sind mit Profilen ab einer Dicke von 68 mm (System IV 68) möglich.
Ab Widerstandsklasse 3 sind mindestens 78 mm (System IV 78) dicke
Profile erforderlich. WK 4-Fenster aus „reinen Holzkonstruktionen“
sind nach derzeitigem Stand fast nicht zu realisieren. Hier werden
Sonderkonstruktionen und spezielle Werkstoffe wie bspw. Delegnit
und spezielle Verriegelungssysteme benötigt. Das eingesetzte
Beschlagssystem ist auf die Holzfensterkonstruktion (bspw. Euronut
7/8x4 bzw. Eurofalz) hinsichtlich der Lage, Anzahl, Befestigung und
Anordnung von einbruchhemmenden Beschlagteilen
(Pilzkopfverriegelungen) abzustimmen.
Weitere Konstruktionsmerkmale von einbruchhemmenden
Holzfenstern:
- Je nach Widerstandsklasse eine angriffhemmende Verglasung
bspw. eine durchwurfhemmende P4A Verglasung nach EN 356 in der
Widerstandsklasse 2
- eine verstärkte Regenschutzschiene
- die Sicherung der Glasanbindung durch Verstärkungswinkel oder Verklebung des Randverbundes des Verbundsicherheitsglases zum Glasfalzgrund mit 2-Komponenten-Silikon. Hier gilt es besonders auf die Verträglichkeit der eingesetzten Materialien zu achten.