Energiekennzahl

Vergleich des Heizwärmebedarfs von Wohngebäuden

Energiekennwerte dienen der energetischen Beurteilung eines Gebäudes und beziehen sich auf unterschiedliche Eigenschaften oder rechnerisch zu ermittelnde Werte. So unterscheidet zum Beispiel der Verein deutscher Ingenieure (VDI) zwischen Energiekennwerten (spez. Energieverbrauch, Wirkungsgrade, Nutzungsgrade, Nennleistung etc.) und Energiekennwerten für eine ganzheitliche Bewertung (kumulierter Energieaufwand, Erntefaktor, energetische Amortisationszeit etc.)

Gallerie

Ein häufig verwendeter Energiekennwert ist die Energiekennzahl, sie gibt den jährlichen Jahresheizwärmebedarf in kWh bezogen auf die Grundfläche in Quadratmetern an. Diese flächenbezogenen Werte erlauben die Vergleichbarkeit von verschiedenen Gebäuden. Wichtig ist, dass den Kennwerten dieselben Bezugsgrößen zugrunde liegen. Es ist darauf zu achten, ob es sich bei den Flächen um die Bruttogrund-, Nettogrund- oder die Nutzfläche handelt.

Das Verhältnis Gebäudehülle zu Gebäudefläche hat einen großen Einfluss auf die Energiekennzahl. Je kompakter ein Gebäude, desto geringer sind die Transmissionswärmeverluste. Daher ist nur das Vergleichen von ähnlichen Gebäudetypen möglich. Im Bereich der Wohnungsbauten sind beispielsweise nur die Energiekennzahlen von freistehenden Einfamilienhäusern oder die von Mehrfamilienhäusern untereinander vergleichbar. Der Durchschnittswert der Energiekennzahl pro Jahr von Mehrfamilienhäusern liegt bei 175 kWh/m2 und steigt bei Einfamilienhäusern auf bis zu 300 kWh/m2.

Weitere Einflussfaktoren auf die Energiekennzahl sind das Gebäudealter, der Sanierungszustand und – schwer einschätzbar – das Verhalten der Nutzer bzw. die Nutzungsart.

Beispiele für die Energiekennzahl Jahresheizwärmebedarf:

  • Wohnungsbestand: 100-275 kWh/(m²a)
  • Neubau nach WSVO 1995: 54-100 kWh/(m²a)
  • Niedrigenergiehaus (NEH): 25-75 kWh/(m²a)
  • Passivhaus: < 15 kWh/(m²a)
Ist ein Energiekennwert ermittelt worden, kann er als aussagekräftige Entscheidungshilfe verwendet werden. So ist eine überschlägige Beurteilung des Energieverbrauchs von Gebäuden möglich, oder insgesamt die Vergleichsmöglichkeit von Gebäuden gleicher Art und Nutzung naheliegend. Außerdem kann eine periodische Beurteilung des energetischen Verhaltens eines Gebäudes – trotz baulicher Veränderungen – vorgenommen werden. Energiekennwerte können aber auch als Auswahlkriterien für weitergehende Untersuchungen herangezogen werden bzw. als Instrument der Betriebsführung und der Überwachung dienen. Ebenfalls eignet sich der Wert zur Kontrolle von durchgeführten Energiesparmaßnahmen und als Richtwert und Vorgabe für Planungen von Neu- und Umbauten sowie Sanierungen.

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Neben der Funktionalität eines Gebäudes sollte immer die zeitlose, ansprechende Gestaltung berücksichtigt werden (im Bild: Barnimpanorama, Naturparkzentrum – Agrarmuseum Wandlitz (2013); Architektur: rw+, Berlin).

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