Mauerwerkstrockenlegung - Verfahren
Bei elektrophysikalischen Verfahren wird durch Anlegen
einer elektrischen Gleichspannung über Elektroden versucht, die als
Elektrolyt wirkende Feuchtigkeit im Mauerwerk abzusenken.
Elektrodenlose Elektroosmose auf Basis von Schwingkreisen oder
elektromagnetischen Feldern sind heute fachlich umstritten. Als
Vorteile der elektrophysikalischen Verfahren ist zu nennen, dass
nur geringe Eingriffe in die Bausubstanz notwendig sind und dass
die Anpassung an verschiedene Gebäudeverhältnisse relativ
problemlos ist. Auf der anderen Seite ist zu bedenken, dass die
Wirksamkeit dieser Verfahren in vielen Fällen nicht nachgewiesen
werden kann. Daneben sind sehr aufwändige Voranalysen erforderlich,
was einen entsprechend hohen Kosten- und Arbeitsaufwand
bewirkt.
Bei Horizontalschnittverfahren wird mit einer Schwertsäge
(max. Mauerdicke 1,20 m) oder mit einer Seilsäge ein horizontaler,
durchgehender Schnitt in dem Mauerwerk geführt. In diesen wird
anschließend ein Dichtungselement (Blech oder Folie) eingeführt.
Die Ausführungsgüte ist bei diesem Verfahren leicht zu überprüfen
und es resultiert eine 100%-ige Sperrwirkung. Neben den etwas
höheren Kosten infolge von Geräteverschleiß kann es in
Sonderpunkten, z. B. im Bereich von Gewölbeauflagern, statische
Probleme geben.
Beim Injektionsverfahren werden Bohrlöcher in definierter
Anordnung erstellt und das Mauerwerk mit Injektionsstoffen entweder
drucklos (Tränkung) oder als Druckinjektion gefüllt.
Als Injektionsstoffe stehen folgende Gruppen zur Auswahl:
- wasserlösliche
- lösemittelhaltige
- Bitumenprodukte
- Paraffinprodukte.
Beim Mauertausch bzw. der Mauertrennung wird ein Abschnitt des alten Mauerwerks durch neu erstelltes Mauerwerk oder Beton ersetzt. Üblicherweise wird dieses durch überlappende Kernbohrungen durchgeführt. Vorteilhaft ist die Tatsache, dass die Ausführung an sich sowie ihre Güte einfach überprüfbar sind (optisch). Als Sperrmaterialien sind verschiedenen Stoffe möglich. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei der Maßnahme der salzbelastete Baustoff entfernt wird. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes ergibt sich ein langsamer Arbeitsfortschritt sowie relativ hohe Kosten. In Sonderfällen, wie z.B. im Auflagerbereich von Gewölben sind statische Probleme möglich. Der Einsatz bei Bruchsteinmauerwerk ist nicht zu empfehlen.
Bei Ramm-Riffelblechverfahren wird ein Riffelblech in eine durchgehende Lagerfuge mechanisch eingetrieben. Hierbei wirkt im Bauzustand kurzzeitig eine hohe horizontale Belastung auf das Mauerwerk.
Bei Ramm-Riffelblechverfahren ist - auch im Gegensatz zum Horizontalschnittverfahren - keine Unterbrechung der horizontalen und vertikalen Lastübertragung im Bauzustand gegeben.
Als nachteilig ist die Notwendigkeit einer durchgehenden horizontalen Lagerfuge zu nennen. Daneben ist die Mauerdicke auf ca. 80 cm beschränkt - höhere Dicken führen zu starken Belastungen der Bleche und des Mauerwerkes beim Herstellungsvorgang.
Fachwissen zum Thema
KS-ORIGINAL GmbH
Entenfangweg 15
30419 Hannover
www.ks-original.de