Trinkwassernachspeisung

Sicherungsmaßnahmen beim Auffüllen von Regenwasseranlagen

Um Trinkwasser zu sparen, wird die Nutzung von Regenwasser zunehmend in die Gebäudetechnik integriert. Es eignet sich für die Gartenbewässerung, Autowäsche, die Toilettenspülung und bedingt zur Wohnungsreinigung sowie zum Wäschewaschen. Während Trocken- oder Frostperioden kann der Regenwasservorrat allerdings extrem absinken, in diesem Fall muss eine Trinkwassernachspeisung durchgeführt werden, damit die Regenwassernutzungsanlage weiterhin betriebsbereit bleibt.

Hierbei sind die DIN 1988 Technische Regeln für Trinkwasserinstallationen und die DIN EN 1717 Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasser- Installationen und allgemeine Anforderungen an Sicherheitseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen zu beachten. Daraus geht unter anderem hervor, dass Wasser, das keine Trinkwasserqualität aufweist, nicht in das Trinkwassernetz gelangen darf. Eine unmittelbare Verbindung der Leitungssysteme für Trink- und Regenwasser ist daher nicht zulässig.

Die sicherste und einfachste Lösung für den Schutz des Trinkwassers lässt sich mit der Anordnung eines so genannten freien Auslaufs realisieren. Hierbei mündet die Trinkwasserleitung in einen Trichter, der das Trinkwasser auffängt und in den Speicher leitet. Der Abstand der Trinkwasser-Zuleitung über dem höchstmöglichen Wasserstand muss auch bei einer Verstopfung des Überlaufes im Speicher größer als ihr doppelter Durchmesser sein, jedoch mindestens 20 mm betragen. Wenn ein Mindestwasserstand im Speicher erreicht ist, wird der freie Auslauf zweckmäßigerweise automatisch mittels Magnetventil in Verbindung mit einem Schwimmerschalter oder speziell entwickelten Schaltgeräten, die mit einer Anzeige für den Wasserstand im Behälter kombiniert sind, geöffnet. Die Installation eines von Hand zu bedienenden Wasserhahns ist ebenfalls möglich, außerdem auch der Einsatz eines genormten Trinkwassereinspeisemoduls oder eines Rohrunterbrechers.

Eine Alternative zur Trinkwassernachspeisung bietet die Doppelversorgung der Entnahmestellen. Dabei müssen die Spülkästen für die WC-Spülung mit einem zweiten Schwimmerventil für die Zuführung des Trinkwassers ausgerüstet werden. Die Nachteile des Systems liegen darin begründet, dass die Trinkwasseranschlüsse in der Regel über längere Zeiträume nicht genutzt werden und somit eine Verkeimungsgefahr besteht. Zudem entstehen für die zusätzlichen Ventile und die doppelte Leitungsführung mehr Investitionskosten. Eine Doppelversorgung für die Toilettenspülung wird insofern nicht empfohlen.

Bildnachweis: Baunetz (us), Berlin

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