Nicht belüftetes Dach (V): Beurteilung
Nicht belüftete Konstruktionen sind im Sinne der Fachregeln des deutschen Dachdeckerhandwerks die bevorzugten Konstruktionen. Ihre Vorteile lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Der baukonstruktive Aufwand zur Sicherstellung der
Lüftungsebene, besonders bei Dachdurchdringungen, entfällt. Im
Zusammenhang damit muss auf die einwandfrei luftdichte Ausführung
der Luftsperre/Dampfbremse – wiederum besonders an den
Durchdringungspunkten – hingewiesen werden.
- Es wird eine höhere Luft- und Winddichtigkeit der Konstruktion
erreicht. Dies gilt insbesondere bei der Ausbildung eines
Unterdaches. Die gesamte Konstruktion kann dann in die Berechnung
des Wärmeschutzes einfließen.
- Bei Anordnung der Dämmung zwischen den Sparren kann der gesamte
Sparrenquerschnitt zu Dämmzwecken genutzt werden. Der Raum der
Lüftungsschicht entfällt. Damit sind diese Konstruktionen
wirtschaftlicher als belüftete Dächer.
- Bei einer Kombination von Zwischensparrendämmungen mit
Aufsparrendämmungen oder Untersparrendämmungen wird die
Wärmebrückenwirkung der Sparren verhindert/vermindert und die
Sparren können aus gestalterischen Gründen sichtbar bleiben, wenn
die Wärmedämmung über den Sparren angeordnet ist. Für
reine Aufsparrendämmungen kommen verstärkt vorgefertigte Elementdächer zum Einsatz.
- Auf einen Einsatz von chemischen Holzschutzmitteln kann verzichtet werden, da die Sparren allseitig von einer Bekleidung umschlossen sind. Erforderlich dabei ist eine diffusionsoffene Bauweise mit einem sd < 0,02 m. Dieser Punkt hat in die DIN 68800 Holzschutz Teil 3 Vorbeugender Schutz von Holz mit Holzschutzmitteln Aufnahme gefunden.