Bitumen
Zur Eindeckung von Dächern können Bitumenschindeln oder Bitumenwellplatten zum Einsatz kommen. Seltener und nur in untergeordneten Bauwerken ist noch die Verwendung der reinen Bitumendachbahn zu finden.
Gallerie
Das Grundmaterial besteht aus Glasvlies oder Zellulosefasern als Trägereinlage sowie Bitumen mit verschiedenen Zusatzstoffen. Zum Schutz gegen UV-Strahlung und zur Farbgestaltung wird die Oberfläche mit farbigen Mineralien bestreut oder mit Farben auf Acrylharzbasis gestrichen. Um die Einstufung als „harte Bedachung“ zu erreichen, kann die Oberfläche zusätzlich mit Schiefersplitt bestreut und so das Brandverhalten verbessert werden.
Dacheindeckungen aus Bitumen sind bedingt beständig gegen chemische (Umwelt-) Einflüsse. In Reaktion mit Sauerstoff bilden sich wasserlösliche Abbauprodukte, die an Metallen Korrosionserscheinungen verursachen können. Hier sind Schutzanstriche vorzusehen. Die Entsorgung des Materials ist aufgrund seiner Zusammensetzung problematisch, zudem können bei hohen Temperaturen krebserzeugende Stoffe emissiert werden.
Bitumendachschindeln werden auf nagelbaren, biegesteifen Unterkonstruktionen mit Hilfe von Nägeln oder Klammern verlegt. Durch Sonneneinstrahlung und damit einhergehende Hitzebildung verkleben die Schindeln zusätzlich miteinander und erhöhen so die Dichtheit des Daches.
Bitumenwellplatten sind für Verlegungen ab 15% Dachneigung einsetzbar. Ihre Verlegung erfolgt auf Lattung oder Schalung mit Hilfe von PVC-Kopfnägeln, Senkkopfnägeln oder Glockenkopfnägeln.
Für eine ausreichende Belüftung der Unterkonstruktion ist bei
diesem Dachdeckungsmaterial unbedingt zu sorgen, da es eine geringe
Wasseraufnahmefähigkeit und Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist.
Dächer mit Bitumendeckung haben eine Lebensdauer von mindestens 20
Jahren.