Belüftetes Dach (II): Unterspannbahn/Unterdach

Die Anordnung einer Unterspannbahn bzw. eines Unterdaches erfolgt beim belüfteten und beim nicht belüfteten Dach mit dem Ziel, die darunter liegende Wärmedämmung vor Flugschnee und Feuchtigkeit von außen zu schützen.

Forschungen des Fraunhofer-Institutes für Bauphysik IBP kamen zu dem Ergebnis, dass die Feuchtebelastung durch nächtliche Tauwasserbildung bei unseren heutigen hochgedämmten Konstruktionen höher ist als früher, sodass durch eine Belüftungsschicht mehr Feuchtigkeit in die Konstruktion hereingeführt als abtransportiert wird.

Verstärkt wird dieser Effekt vor allem dann, wenn die Dachflächen im Firstbereicht nicht lüftungstechnisch getrennt sind. Aufsteigende feuchtwarme Luft auf der Südseite einer Dachfläche wird bei einer Nichttrennung über den First auf die Norddachfläche und hier unter die Unterdeckung/Unterspannung geführt, kühlt dort wieder aus und schlägt sich als Raureif an der Unterseite der Unterspannung/Unterdeckung ab. Die Unterkühlung der Unterspannbahn wird verstärkt durch Schneebedeckung der Dachhaut oder eine mögliche Beschattung der Dachfläche.

Beim belüfteten Dach empfiehlt es sich von daher, auf eine Unterspannbahn zu verzichten und stattdessen ein Unterdach aus Holz mit Unterdeckbahnen, zugelassenen Holzwerkstoffen oder Holz mit Bitumendachbahnen einzubauen. Aufgrund der guten Wärmespeicherfähigkeit dieser Werkstoffe ist die Gefahr der Tauwasserbildung geringer. Zusätzlich wirken Holzkonstruktionen bei kurzzeitigem Feuchteanfall als Puffer, da Holz in der Lage ist, eine relativ große Menge Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder langsam abzugeben. Dadurch wird verhindert, dass abtauender Raureif als Wasser die unten liegenden Wärmedämmungen durchfeuchten kann.

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