RWG: Aerodynamischer Querschnitt
Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (RWG) sind die auf dem Flachdach eingebauten Fensterelemente einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA). Alle geprüften RWG haben als planungsrelevantes Kriterium einen sogenannten aerodynamisch wirksamen Querschnitt AW. Dieser AW-Wert bezeichnet den Öffnungsquerschnitt, der unter Seitenwindeinfluss von der Luft oder im Brandfall vom Rauch durchströmt würde. Er errechnet sich stets durch Multiplikation der geometrischen Geräteeintrittsöffnung (Öffnungsmaß Oberkante Decke) mit einem entsprechend geprüften Strömungsbeiwert. Übliche Strömungsbeiwerte liegen bei 0,65 ohne bzw. 0,75 mit Windleitblechen – sie verringern also die geometrische Öffnungsgröße und gleichen sie mit der zu erwartenden Luftströmung ab.
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Je höher der AW-Wert eines Gerätes ist, desto weniger Geräte werde benötigt. Windleitbleche können also zu einer Verringerung der Kosten führen, da sie u.U. ein RWG einsparen.
Entscheidend ist, dass der bauaufsichtlich geforderte AW-Wert eines Gebäudes bzw. der dazugehörigen RWA durch die Summe der einzelnen AW-Werte der vorgesehenen RWG erbracht wird. Die gesamte Spanne der Werte bewegt sich zwischen 0,6 und 0,8. Sie werden im Windkanal ermittelt und in einem Prüfzeugnis für jedes einzelne Produkt festgehalten.
Wenn durch Sonderbauverordnung einer behördlichen Auflage oder gemäß Brandschutznachweis vorhabenbezogene Auflagen gefordert werden, ist der erforderliche AW-Wert brandlastbezogen zu berechnen (DIN 18232: Rauch- und Wärmefreihaltung).
Nach Landesbauordnung erfolgt in der Regel nur die Dimensionierung der Entrauchungsöffnung mit der geometrischen Öffnungsfläche und nicht mit der aerodynamisch wirksamen Öffnungsfläche.
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