Freispiegelentwässerung und Druckentwässerung
Die Entwässerung von Gebäuden wird über die Normen DIN 1986 Teil 100 und die DIN EN 12056 geregelt. Dabei beinhaltet die nationale Norm DIN EN 12056 nur die Entwässerung bis zur Gebäudekante, die DIN 1986 Teil 100 beinhaltet zusätzlich auch die Entwässerung bis zur Grundstücksgrenze.
Gallerie
Generell gibt es zwei Möglichkeiten der Entwässerung von
Flachdächern:
1. Freispiegelentwässerung
2. Druckströmungsentwässerung
Bei der Freispiegelentwässerung gelangt das Wasser über mehrere Fallleitungen in eine im Gefälle verlegte Grundleitung, über die es abgeleitet wird. Der Abfluss des Regenwassers erfolgt dabei über die physikalische Gesetzmäßigkeit der Schwerkraft. Die Ablaufleistung wird maßgeblich über das Rohrsohlengefälle und die Ausbildung des Dachgullys beeinflusst. Das Rohrleitungssystem der Freispiegelentwässerung ist dabei stets mit Wasser teilgefüllt, wobei eine maximalle Füllhöhe nicht überstiegen werden darf, da sonst die Ableitung mittels Schwerkraft nicht erfolgen kann.
Beim Druckströmungssystem werden die Ablaufströme der
einzelnen Gullys über Anschlussleitungen unter der Dachkonstruktion
einer gemeinsamen Fallleitung zugeführt. Bei der Ableitung des
Regenwassers wird in der Sammelleitung ein Unterdruck erzeugt, der
für eine schnelle und effektive Entwässerung der Dachfläche mit
hoher Fließgeschwindigkeit sorgt. Da das Druckströmungssystem durch
die physikalische Gesetzmäßigkeit des Unterdrucks funktioniert,
können die unterhalb des Daches verlaufenden Leitungen gefällelos
verlegt werden, so dass die Raumnutzung optimiert wird. Die
hohe Fließgeschwindigkeit sorgt zudem für eine Selbstreinigung des
Rohrsystems und damit zu einem geringeren Wartungsaufwand.
Fachwissen zum Thema
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