Ganzglasfassade mit Holz-Unterkonstruktion
Geklebtes Holz-Glas-Verbundelement ohne Metallprofile
In der Regel werden Ganzglasfassaden in Verbindung mit Metallkonstruktionen realisiert. Ein Holz-Glas-Verbundsystem, das ohne jedes Metallprofil auskommt, ist jetzt in gemeinsamer Entwicklungsarbeit der Glashersteller Petschenig Glastec aus dem österreichischen Leopoldsdorf, der Otto-Chemie aus Fridolfing und der Holzforschung Austria entstanden. Das Ganzglas-Fassadensystem Uniglas Facade ist ein tragend geklebtes Einsatzelement, bei dem die Verglasung direkt auf einer Brettschichtholz-Unterkonstruktion angebracht ist. Es besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: den Isolierglasscheiben, den patentierten allseitig angebrachten Koppelleisten und einem Spezialklebstoff, der beides miteinander verbindet und der Holzkonstruktion.
Gallerie
Die gezahnten Koppelleisten aus Birkenfurnier-Sperrholz kann der Fensterbauer oder Schreiner im eigenen Betrieb gemäß Glasliste selbst fertigen. Zum Schutz vor Feuchtigkeit werden die Leisten allseitig lackiert. Der Bereich, in dem später geklebt wird, wird dabei mit einem Klebeband geschützt. Alternativ kann in diesem Bereich der Lack im Nachhinein durch Abfräsen auch wieder entfernt werden. Anschließend werden die Leisten bei einem Glashersteller aus der Uniglas-Gruppe mit einem doppelseitigen Klebeband als Abstandhalter auf der Glasscheibe fixiert. Danach wird der Spezialklebstoff in die entstandene Fuge eingebracht und bündig zur Holzkoppelleistenkante abgezogen. Die derart vorgefertigten Elemente werden auf die Baustelle gebracht und montiert, indem die Koppelleisten mit der Pfosten-Riegelkonstruktion verschraubt werden. Vor dem Anbringen der Elemente wird das Holzskelett mit einem Dichtband vor Feuchtigkeitseinwirkung geschützt. Anschließend wird die Wetterfuge mit einer PE-Rundschnur gefüllt und mit Silikon versiegelt. Die baubehördlich vorgeschriebene Absturzsicherung der inneren Scheibe ist unsichtbar in der Fuge zwischen den Glaselementen integriert. Die äußere Scheibe wird mit Klammern gehalten.
Auf diese Weise lassen sich ganze Fassaden fast ohne
Größeneinschränkungen als Festverglasungen und mit
Öffnungselementen verwirklichen. Die beweglichen Fensterflügel des
Systems sind quadratisch und haben einen stärkeren
Holz-Aluminium-Rahmen. Im Schadensfall lassen sich einzelne
Elemente durch Aufschneiden der Wetterfuge und Lösen der
Verschraubung auswechseln. Durch die Verwendung von Holz anstelle
von Aluminium als Tragkonstruktion ergibt sich eine
sehr gute Kohlenstoffdioxid-Bilanz für die Fassade. Dies
war auch ein wesentlicher Beweggrund bei der Entwicklung.
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