Rohrleitungen dämmen
Eine oft komplexe Dämmaufgabe stellen im privaten sowie im Objektbereich die Rohrleitungen dar. Nicht selten belaufen sich die haustechnischen Lebensadern großer, öffentlicher Gebäude auf mehrere Tausend Meter Rohrleitungen. Diese müssen nicht nur nach den aktuell geltenden Richtlinien der EnEV gegen Wärmeverluste gedämmt werden, sondern auch die hohen Anforderungen an den Brandschutz erfüllen.
Gallerie
Die wesentlichen Anforderungen zur Dämmung von Wärmeverteil- und
Warmwasserleitungen haben sich mit der Energieeinsparverordnung
2014/2016 nicht gegenüber der EnEV 2009 geändert. In der Anlage 5
(zu § 10 Absatz 2, § 14 Absatz 5 und § 15 Absatz 4), Tabelle 1 sind
die Anforderungen an die Wärmedämmung von Rohrleitungen und
Armaturen aufgeführt. In Abhängigkeit des Innendurchmessers der
Leitungen sind Mindestdicken von Rohrdämmungen mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK
festgesetzt.
Für Leitungen mit einem Innendurchmesser bis 22 mm ergibt sich
beispielsweise eine Dämmdicke von mindestens 20 mm, bei einem
Innendurchmesser von 22 bis 35 mm ist die Mindestdämmdicke 30 mm.
Für Rohrdämmungen in Wand- und Deckendurchbrüchen sind z.B. nur 50%
der vorgenannten Dämmdicken einzuhalten. Werden Materialien mit
anderer Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise 0,040 W/mK verwendet,
sind die Mindestdämmdicken entsprechend umzurechnen und zu
erhöhen.
Da sich die Mindestabstände zwischen gedämmten Rohrleitungen und
anderen Bauteilen auf den Abstand zwischen der Dämmung beziehen,
ist beim Einsatz von Dämmstoffen mit einer Wärmeleitfähigkeit von
0,035 W/(mK) der kleinstmögliche Abstand zwischen den Rohrleitungen
zu erreichen. Werden Dämmstoffe mit einer Wärmeleitfähigkeit von
0,040 W/(mK) eingesetzt, sind nicht nur größere Dämmdicken
erforderlich, es ist gleichzeitig auch ein größerer Abstand
zwischen den einzelnen Rohrleitungen und zu anderen Bauteilen
einzuhalten.
Zum Dämmen von Rohrleitungen eigenen sich unterschiedliche
Materialien, z. B. die Mineraldämmstoffe Steinwolle
oder Glaswolle sowie geschlossenzelliges Polyethylen, XPS, EPS und Polyurethan-Hartschaum (PUR).
Fachwissen zum Thema
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