Vorstriche und Grundierungen: Arten und Einsatzbereiche
Untergründe auf mineralischer Basis müssen zur Vorbereitung von Bodenbelag- und Parkettarbeiten grundiert bzw. vorgestrichen werden, wobei dies auch bei anderen Untergründen meistens erforderlich ist. Folgende Untergründe auf mineralischer Basis müssen vorbehandelt werden:
- Zementestrich,
- Calciumsulfatestrich,
- Magnesiaestrich.
- Gussasphaltestrich,
- Verlegespanplatten & OSB-Spanplatten,
- Dielenböden & alte Parkettfußböden,
- Trocken-/Fertigteilestriche etc.
Die wichtigsten Aufgaben von Vorstrichsystemen und Grundierungen sind:
- Verminderung der Saugfähigkeit des Untergrundes,
- Bindung von Reststaub auf der Oberfläche des Untergrundes,
- Schutz des Untergrundes gegen Feuchtigkeit aus Verlegewerkstoffen (z.B. Klebstoff und Spachtelmasse),
- Verbesserung der Benetzungsfähigkeit des Untergrundes für den nachfolgenden Klebstoff,
- Haftbrücke zur besseren Arretierung nachfolgender Produkte (z.B. Klebstoffe und Spachtelmassen),
- Verfestigung der oberen Estrichrandzone zur Erhöhung der Oberflächenzug- und Haftzugfestigkeiten,
- Dampfsperre zum Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit aus dem
Untergrund (untergrundabhängig).
Die wichtigsten Arten von Vorstrichsystemen bzw. Grundierungen sind:
- Übliche Dispersionsgrundierungen bzw. Universalgrundierungen,
wasserhaltig mit speziellen Kunststoffanteilen. Dienen insbesondere
der Reduzierung der Saugfähigkeit, der Staubbindung und der
Haftvermittlung, in aller Regel gebrauchsfertig oder 1:1 bis 1:4
mit Wasser zu mischen.
- Spezielle Dispersionsgrundierungen, basierend auf
unterschiedlichen Technologien (z.B. Carbontechnologie), geeignet
auch für nicht saugende Untergründe und als Film bildende
Vorstrichsysteme, dienen in aller Regel ebenfalls der Staubbindung
und als Haftvermittler.
- Reaktionsharzgrundierungen bzw. Reaktionsharzvorstrichsysteme,
in aller Regel 2-komponentig auf Basis Epoxidharz
oder 1-komponentig auf Basis Polyurethan. Diese Systeme dienen neben der
Haftvermittlung, Staubverbindung und Reduzierung der Saugfähigkeit
auch der Verfestigung der oberen Randzone der mineralischen
Untergrundkonstruktion durch die hohe Eindringtiefe und die
verfestigende Wirkung. Weitergehend können
Reaktionsharzgrundierungen je nach Herstellerangaben auch zur
Absperrung von Restfeuchtigkeit in mineralischen Untergrund
verwendet werden, wobei hier die jeweiligen vom Hersteller
angegebenen Restfeuchte-Grenzwerte zu beachten sind.
Lösemittelhaltige Grundierungen und Vorstriche sind technisch nicht mehr erforderlich und sind gemäß der Gefahrstoffverordnung TRGS 610 nicht mehr einzusetzen.
Quelle/Bildnachweis: Institut für Fußbodenbau, Torsten Grotjohann, Overath
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