Ausgleichs- und Glätteschichten: Anforderungen
Gallerie
Zur Aufnahme von Deckenauflagen, z.B. Estrichen, ist ein ebener
Untergrund erforderlich. Dieser Untergrund darf keine Grate,
Kanten oder ähnliche Unregelmäßigkeiten aufweisen. Rohre, Kabel,
Leitungen, Kabelkanäle oder ähnliche Einbauten und Installationen
auf der Rohdecke ragen in die Deckenauflage bzw.
Estrichkonstruktion und beeinflussen wesentlich die technischen
Eigenschaften. Abbildung 1 zeigt an einem Beispiel, wie
Rohre/Installationen richtig einbetet werden, um eine Schwächung
des Estrichs zu vermeiden.
Insbesondere bei Verbundestrichen oder Estrichen auf Trennschicht
wird bei unregelmäßigen Untergründen die Dicke der Deckenauflage an
der entsprechenden Stelle wesentlich gemindert und dadurch das
Gefüge gestört. Es kommt unweigerlich zu Kerbspannungen, Rissen und
Beeinträchtigungen hinsichtlich der Tragfähigkeit. Bei
Deckenauflagen, welche nicht im Verbund aufgebracht sind, ist zu
dem die Bewegungsmöglichkeit beeinträchtigt. Aus den genannten
Gründen ist es immer erforderlich, zunächst eine Ausgleichschicht
auf den Untergrund aufzubringen, bevor die eigentliche
Deckenauflage eingebaut wird.
Diese Ausgleichschichten können aus unterschiedlichen Materialien
hergestellt werden. Arten von Ausgleichschichten sind z.B.
- Ausgleichestriche im Verbund auf dem Untergrund,
- lose Ausgleichschüttungen (z.B. Bituperl, Novopan etc.),
- gebundene Ausgleichschüttungen.
Unabhängig davon, ob ein Gefälle erforderlich ist, sollen Deckenauflagen/Estriche jedoch immer gleichmäßig dick eingebaut werden. Aus den zuvor genannten Gründen wird das Gefälle zunächst durch eine Ausgleichschicht (Ausgleichestrich) hergestellt. Erst dann wird auf diesem Ausgleichestrich mit Gefälle die eigentliche Deckenauflage/der Estrich verlegt. So ist sicher gestellt, dass zum Abfließen des Wassers ein Gefälle hergestellt und ein gleichmäßig dicker Estrich eingebaut wurde, welcher kein Verformungspotenzial und keine Neigung zu Rissbildungen aufweist.
Neben dem Ebenheitsausgleich können Ausgleichschichten auch zusätzliche Funktionen erfüllen. So werden z.B. Trockenschüttungen und gebundene Schüttungen dazu genutzt, wärmetechnische und trittschalltechnische Eigenschaften zu verbessern. In jedem Fall ist im Rahmen der Planung von Fußbodenkonstruktionen zu berücksichtigen, dass eine ausreichende Einbauhöhe zur Verfügung steht, um Deckenauflagen mit Ausgleichschichten zu realisieren.
Quelle/Bildnachweis: Institut für Fußbodenbau, Torsten Grotjohann, Overath
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