Feuchteschutz: Anforderungen

Aufgabe der Architekturschaffenden und Planenden ist es, Abdichtungen bzw. Schutzmaßnahmen gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Untergrund zu planen und vorzusehen. Bei Fußböden werden Abdichtung eingebaut um gegen Wasser und Wasserdampf abzudichten. Je nach Wasserdruck und Wasserdampfdruck muss die Abdichtung, in Abhängigkeit vom Oberbelag, auf Dauer unterschiedlich dicht sein.

Der Widerstand einer Abdichtung gegen Wasserdampfdiffusion wird durch die Wasserdampf-Diffusionszahl µ ausgedrückt. Die Widerstandszahl µ gibt an, wie viel mal höher der Widerstand des jeweiligen Materials gegenüber Wasserdampfdiffusion ist, als der von luftgleicher Schichtdicke.

Neben der Verhältniszahl µ ist zur Einordnung eines Abdichtungsmaterials auch die Dicke des Abdichtungsmaterials maßgebend. Um Abdichtungen miteinander vergleichen zu können, muss deshalb die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sd herangezogen werden. Diese berücksichtigt sowohl die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl µ als auch die Dicke s der Abdichtung wie folgt:

sd = µ x s

sd = diffusionsäquivalente Luftschichtdicke in m

µ = Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl

s = Schichtdicke der Abdichtung in Meter

Alternative Abdichtungen müssen, ähnlich wie Abdichtungen nach DIN 18195 so ausgeführt werden, dass der sd-Wert der Materialien oberhalb der Abdichtung kleiner ist, als der sd-Wert der Abdichtung selbst. In diesem Zusammenhang sind die Vorgaben der DIN 18195 Teil 2 Bauwerksabdichtungen, Stoffe, DIN 18195 Teil 4 Bauwerksabdichtungen, Abdichtungen gegen Bodenfeuchtigkeit, Bemessung und Ausführung, DIN 18195 Teil 5 Bauwerksabdichtungen, Abdichtungen gegen nicht drückendes Wasser, Bemessung und Ausführung sowie DIN 18195 Teil 10 Bauwerksabdichtungen, Schutzschichten und Schutzmaßnahmen zu beachten. Ergänzend kann auch die Berücksichtigung der DIN 18336 Abdichtungsarbeiten sinnvoll sein.

Wichtig bei Abdichtungen ist es zwischen den begriffen Dampfsperren und Dampfbremsen zu unterscheiden (siehe Beitrag Abdichtungen: Materialien). Zu beachten sind weitergehend die Bauregellisten und einschlägigen Merkblätter und Verarbeitungsrichtlinien.

Quelle: Institut für Fußbodenbau, Torsten Grotjohann, Overath

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