Entwicklung des Betons ab 1900
Vorreiter für die Betonarchitektur für das 20. Jahrhundert sind August Perret, der bereits 1903 ein Wohngebäude aus Stahlbeton errichtet und Frank Lloyd Wright, der 1904 mit der Unity Church, Oak Park, Illinois Maßstäbe setzt. Mit der Jahrhunderthalle in Breslau von Max Berg (1911 - 1913) werden mit Hilfe des Materials Stahlbeton riesige Flächentragwerke realisiert. Voraussetzung dafür war die Entwicklung des Spannbetons. Dazu wird Stahl mit hoher Zugfestigkeit vorgespannt, sodass der Beton unter der Gebrauchslast nicht auf Zug beansprucht wird.
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Erste plastische Ausformungen entwickeln die Architekten des Expressionismus wie Erich Mendelsohn und Rudolf Steiner. Prägend für die Frühe Moderne und die Spätmoderne sind Mies van der Rohe, Le Corbusier und Frank Lloyd Wright, deren Architektur von großer Leichtigkeit erfüllt ist, da die Bauteile zu schweben scheinen. Sie stellen nicht mehr die Konstruktion und das Material sondern die Funktion und den Ausdruck in den Vordergrund. In den 1930er Jahren treten bei den Architekten der klassischen Moderne die materialtypischen Eigenschaften in den Vordergrund. Frank Lloyd Wright demonstriert am Haus Falling Water die Möglichkeiten des Betons und arbeitet mit atemberaubenden Dach- und Gebäudeauskragungen, die sich in die Landschaft einpassen.
Schalenkonstruktionen von Pier Luigi Nervi und Felix Candela prägen die 1950er Jahre. Le Corbusier wendet sich ebenfalls organischen Formen zu. Die Kapelle Notre-Dame du Haut in Ronchamps zeugt von erfinderischer Kraft im Umgang mit Beton. Das signifikante Dach vereint Konstruktion, Form und Funktion zu einer Skulptur.
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