Bauteildicke und Fugenausbildung
Die Bauteildicke bei WU-Konstruktionen richtet sich nach den statischen Erfordernissen. Bei Beanspruchung durch Druckwasser hat sich für Sohlplatten eine Stärke von 25 cm bewährt. Auch die empfohlene Mindestbauteildicke von Stahlbetonwänden richtet sich nach der Beanspruchungsklasse, bei drückendem Wasser sollten Ortbetonbauteile und Elementwände mindestens 24 cm stark sein, bei Fertigteilen reichen 20 cm.
Gallerie
Bei der Planung von Ortbetonwänden sollten komplizierte
Ecklösungen und Verwinkelungen vermieden werden, da durch
einspringende Ecken die Gefahr der Rissbildung verstärkt und
unkontrollierbar wird. Bei innenliegender Fugenabdichtung und
Beanspruchungsklasse 1 muss – abhängig vom gewählten Größtkorn der
Gesteinskörnung – ein bestimmtes lichtes Innenmaß
zwischen den Bewehrungstäben des Ortbetons eingehalten werden. Das
führt insbesondere bei Elementwänden u.U. zu größeren
Mindestgesamtdicken.
Bei WU-Dächern unterscheidet man Lösungen mit und ohne Wärmedämmung. Bei ersteren reicht eine Betondicke von 18 cm, bei letzteren sollte das Bauteil mindestens 20 cm stark sein. Bei Halbfertigteilen mit Aufbeton sollte die Gesamtdicke des Betons 22 cm (bei Dächern mit WD) bzw. 24 cm (bei Dächern ohne WD) betragen. Die Mindestdicke der Ortbetonergänzung lässt sich mit 16 cm (mit WD) bzw. 18 cm (ohne WD) beziffern. Bei komplett vorgefertigten Dachelementen reicht eine Dicke von 16 cm.
Eine detaillierte Planung ist notwendig bei:
Durchdringungen
Sind Durchdringungen in Form von Schalungsankern oder Rohren
notwendig, dürfen diese nur rechtwinklig erfolgen. Für
Rohrdurchführungen eignen sich Mantelrohre oder Kernbohrungen mit
Dichteinsatz bzw. Flanschrohre mit Dichtflansch.
Bewegungsfugen
Bewegungsfugen gleichen unterschiedliche Setzungen und
Temperaturunterschiede aus. Sie sollten jedoch vermieden werden.
Die Abdichtung erfolgt mit Dehnfugenbändern mit einem
Mittelschlauch.
Scheinfugen
Scheinfugen werden in Form einer Kerbe dort vorgesehen, wo im
jungen Beton voraussichtlich Risse auftreten werden. Die Risse
entstehen dann an der beabsichtigten Stelle und sind somit
kontrollierbar. Eine solche absichtlich herbeigeführte Schwächung
des Querschnitts sollte mindestens 1/3 Bauteilsdicke betragen.
Arbeits- und Betonierfugen
Arbeitsfugen bzw. Betonierfugen entstehen, wenn ein Bauteil für
einen einzelnen Betoniervorgang zu groß ist. Die Abdichtung erfolgt
über Fugenbänder und Fugenbleche bzw. Injektionen. Im Hinblick auf
die gewünschte Wasserundurchlässigkeit ist hier auf eine
fachgerechte Ausführung zu achten.
Beim Rütteln des Betons müssen bereits verdichtete Schichten
vernadelt werden, d.h. die Rüttelflasche wird nochmals in bereits
verdichtete Schichten eingeführt.
Fachwissen zum Thema
Deutsche Zement- und Betonindustrie vertreten durch das
InformationsZentrum Beton | Kontakt 0211 / 28048–1 | www.beton.org