Holz
Holz als Bedachungsmaterial kam in der Vergangenheit je nach Art des Gebäudes in unterschiedlichen Formen zum Einsatz. Es wurde im Laufe der Zeit durch Ziegel und Schiefer ersetzt. Aufgrund des gestiegenen Umweltbewusstseins könnte Holz als Dachdeckungsmaterial in Form von Schindeln eine neue Renaissance erleben.
Gallerie
Bretterbedachungen und Bohlen werden für untergeordnete Neben-
gebäude und Plattformen verwendet.
Schindeln sind handgespaltene Holztafeln, meist aus in der
Umgebung vorrangig zu findenden Holzarten, so z.B. aus Tannen-,
Kiefern-, Lärchen- oder Eichenholz,seltener - aber auch
gebräuchlich - Kastanien und Espenholz, in Nordamerika
Zedernholz.
Die Verwendung von sägerauen Holzschindeln kann nicht empfohlen
werden, da die Oberfläche des Holzes beim Sägen aufreisst und das
Material wasserempfindlicher wird. Beim Spalten bleibt die Faser
erhalten.
Je nach Holzart haben Holzschindeldeckungen eine lange Lebensdauer.
Für Regionen mit trockener Luft werden bis zu 100 Jahre genannt.
Kommen wenig witterungsbeständige Holzarten zum Einsatz, bei
geringer Dachneigung oder ungünstigen klimatischen Verhältnissen/
Gebäudelagen kann ein vorbeugender chemischer Holzschutz notwendig
werden. Hierbei sollte das Mittel - aufgrund der starken
Auswaschung aus Umweltschutzgründen - sorgfältig ausgewählt
werden.
Schindeln werden schuppenförmig verlegt. Nach Verlegeart
unterscheidet man Leg- und Scharschindeln, wobei
Legschindeln nur noch in der Altbausanierung zum Einsatz
kommen. Diese werden bei flach geneigten Dächern auf Rundstangen
aufgelegt, so dass sie sich dreifach überdecken. Die Rundstangen
sind mit Holzpflöcken auf den Latten festgehalten, die Schindeln
mit Steinen gegen Abheben beschwert. Der First wird ähnlich wie
beim Schieferdach ausgebildet.
Scharschindeln werden auf Lattung oder Schalung genagelt.
Sie sind an einer Seite genutet und an der Gegenseite angespitzt,
so dass eine gewisse Überlappung sichergestellt ist. Die
Nagellöcher werden vorgebohrt. Auf die Herstellung der richtigen
Keilspannung muss das Augenmerk besonders gerichtet werden, damit
die Schindeln weder aufgespalten werden, noch sich zu große Lücken
am Stoß bilden.
Die Ausrichtung der Schindeln erfolgt - wie beim Schieferdach - an
der Schnur durch Schläge auf die Hirnseiten. Je nach Region können
sie unterschiedliche Formen und mehrlagigen Aufbau (bis zu 5 Lagen)
besitzen.