Beurteilung der Gefährdung durch Schädlingsbefall
Gallerie
Schädlingsbefall an Altbauten ist eine relativ häufig
anzutreffende Schädigung. Im Allgemeinen handelt es sich um
Schädlingsbefall an Holzbauteilen, wobei unterschieden werden muss
zwischen Befall durch pflanzliche und Befall durch tierische
Schädlinge. Art und Umfang der Schädigung können sehr
unterschiedlich sein. Es ist deshalb genau zu analysieren, um
welche Schädlinge es sich bei dem jeweiligen Befall handelt und in
welchem Umfang der Befall vorliegt.
Verschiedene Schadensbilder verlangen auch sehr unterschiedliche
Sanierungsnotwendigkeiten. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die
Gefährdung durch verschiedene holzzerstörende Pilze und Insekten
sehr unterschiedlich ist. Grundsätzlich ist es zunächst einmal
nicht notwendig, vorbeugend alle Holzteile eines Gebäudes mit
Unmengen von Holzschutzmitteln vollzupumpen, um einer Gefährdung
durch Holzschädlinge vorzubeugen.
Wichtig ist es in jedem Fall, gefährdete Bereiche zu kennen und
diese sorgfältig zu untersuchen. Hierzu gehört die Untersuchung auf
Fluglöcher, die Prüfung der Holzfestigkeit, vor allem unter der
Oberfläche, aber auch die Suche nach Schwammbewuchs und
Myzelsträngen.
Alle gängigen holzzerstörenden Pflanzen und Insekten sind auf
bestimmte Lebensbedingungen angewiesen, so findet sich z.B. der
Befall durch den gewöhnlichen Nagekäfer (der klassische „Holzwurm“)
vor allen in Bereichen höherer Holzfeuchte. Typische
Befallsbereiche sind z.B. der Unterbereich von Holzkellertreppen
oder der untere Bereich von Holzverschlägen im Keller. Auch
bestimmte Pilze, wie Braunfäulepile oder Weißfäulefilze sind auf
beständige Feuchtigkeitszufuhr angewiesen. Typische Befallsbereiche
sind hier undichte Kehl- oder Traufbereichedes Daches. Eine
wichtige Voraussetzung zur Schädlingsbekämpfung ist hier die
Unterbindung der Wasserzufuhr.
Bestimmte Schädlingsarten wie z.B. Schwämme (Hausschwamm,
Kellerschwamm) sind jedoch weitgehend resistent gegen eine
Unterbrechung der Wasser- oder Feuchtigkeitszufuhr. Über ihre
Myzelstränge versorgen sie sich bisweilen über mehrere Meter hinweg
selbständig mit einer Wasserzufuhr. Zur Bekämpfung dieser
Holzschädlinge sind sehr viel weiterreichende Maßnahmen
durchzuführen, um eine wirksame Beseitigung der Holzschädlinge zu
gewährleisten. In Zweifelsfällen ist immer ein Fachmann zu Rate zu
ziehen. Zur Untersuchung befallener Holzteile stehen Fachlabors zur
Verfügung. Diese findet man z.B. an den technischen Hochschulen
aber auch bei Holzschutzmittelherstellern.
Folgende Institutionen führen u.a. Schädlingsbestimmungen
durch:
- Holzforschungsinstitute
- Botanische Universitätsinstitute
- Staatliche Materialprüfanstalten
- Pflanzenschutzämter
- Holzschutzmittelhersteller