Algen- und Pilzbefall auf WDVS
Ursachen und Sanierungsmöglichkeiten
Seit mehreren Jahrzehnten werden Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) auf massiven Außenwänden zur energetischen Verbesserung von Alt- und Neubauten eingesetzt. In der Regel halten sie ebenso lange wie Putzflächen, jedoch hat sich vielfach gezeigt, dass ihre Oberfläche im Lauf der Zeit vermehrt durch Algen- oder Pilzbildung beeinträchtigt wird. Der Bewuchs stellt zwar keinen Schadensfall für die Fassade dar, wird aber deutlich als optischer Mangel wahrgenommen. Algen und Pilze treten nicht ausschließlich an WDVS-Fassaden auf, wurden jedoch gerade hier in den letzten Jahren zunehmend gesichtet.
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Ursachen für den mikrobiologischen Befall sind häufig Feuchte- und Temperaturbedingungen der Fassadenoberfläche, die entweder von baulichen Gegebenheiten oder Umgebungsbedingungen beeinflusst sein können. Meist entstehen die grünlich-braunen Flächen an konstruktiven Schwachstellen, an denen häufig Wasser ungehindert die Fassade hinunterläuft. Beispielsweise bei fehlenden Dachüberständen, im Spritzwasserbereich des Sockels oder an Fensterbänken kommt es bei dauerhafter Feuchtigkeit zu Pilz- oder Algenbewuchs. Auch kann eine dampfdichte Beschichtung zu Tauwasserbildung auf der äußeren Oberfläche führen, die von großflächigerem Pilz- oder Algenbefall begleitet ist. Häufig sind es schattenreiche, feuchte Standorte, die den Fassadenbelag mit verursachen. Da hier die Feuchtigkeit nur langsam trocknet, geben schattige Fassadenseiten Pilzen einen guten „Nährboden“ zum Wachsen. Auch Algen benötigen zum Wachsen ein feuchtes Klima, jedoch wachsen sie auch an Flächen, auf die zeitweise Licht fällt.
Gegenmaßnahmen können Wärme speichernde Dickputzsysteme zur Temperaturerhöhung der Oberfläche oder hydrophile Beschichtungen der Fassade sein, die in der Lage sind, schadensfrei Wasser aufzunehmen. Es wird auch überlegt, zukünftig Phase Change Material (PCM) in den Putz zu mischen, um dessen Wärmespeicherfähigkeit zu erhöhen.
Eine konventionelle Sanierung der befallenen Fassade erfolgt in
mehreren Schritten: Zunächst wird die Fläche mit einem
Hochdruckreiniger gesäubert. Anschließend wird ein Biozid
aufgetragen, das mindestens zwei Tage nicht abregnen darf, um das
Grundwasser nicht zu verunreinigen. Es ist jedoch nicht sicher,
dass nicht auch nach Einhaltung dieser Frist, Biozide ausgewaschen
werden und im Erdreich versickern. Wird an den konstruktiven
Bedingungen oder den Standortvoraussetzungen nichts verändert, hält
diese Behandlung etwa drei Jahre vor, bevor sich erneut ein Belag
bildet.