Schallabsorption durch Vorhänge
Vorhänge und Textilien stellen eine spezielle Form poröser Schallabsorber dar, die unter anderem dort eingesetzt werden, wo veränderbare Schallabsorptionseigenschaften gewünscht sind. Dies kann beispielsweise in Musikunterrichtsräumen oder in Probesälen der Fall sein. Da die Dicke von Vorhängen gering ist, erstreckt sich die Wirkung vor allem auf hohe Frequenzen. Soll auch das mittlere Frequenzgebiet möglichst weit erfasst werden, so ist ein dicker, samtartiger Stoff auszuwählen.
Gallerie
Der spezifische Strömungswiderstand des Stoffes sollte in dem optimalen Bereich zwischen 1 und 3 kPa s/m liegen. Bei dünnen, weniger dichten Stoffen kann dieser auch durch Zwei- oder Dreifachfaltungen erreicht werden. Die Faltung des Textils bewirkt eine Verdopplung beziehungsweise Verdreifachung des spezifischen Strömungswiderstandes. Ferner ist ein größerer Wandabstand des Vorhanges anzustreben. Dann wirkt die Vorhangmasse als Plattenschwinger. Dieser Effekt führt zu einer Erweiterung des Frequenzbereiches zu tiefen Frequenzen hin.
Bei einem Vorhang mit einer flächenbezogenen Masse von etwa 0,3 kg/m² in einem Wandabstand von 0,2 m beispielsweise würde der Schwerpunkt der Frequenzbereichserweiterung bei 250 Hz liegen. Wäre eine Abstandsverminderung gewünscht, so ließe sich diese durch Masseerhöhung mittels Faltung des Vorhanges kompensieren.